Finanzen

Märkte lustlos: Kein Geld von Bernanke, Eurozone schrumpft

Lesezeit: 2 min
05.06.2013 14:30
Weitere Notenbanker der Fed haben sich dafür ausgesprochen, die lockere Geldpolitik zurück zu fahren. Sie fürchten eine Blase an den Märkten. Unterdessen vermeldete die Eurozone eine weitere Kontraktion der Wirtschaft. Die Aktienmärkte reagierten sofort. In den USA und in Europa fielen die Kurse.
Märkte lustlos: Kein Geld von Bernanke, Eurozone schrumpft

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die Aktienkurse in Europa und den USA sind deutlich im Minus. Die Wirtschaft in der Eurozone ist im ersten Quartal um 0,2 Prozent geschrumpft und in der Fed kündigt sich ein Richtungswechsel in der Geldpolitik an.

Am Dienstagabend fiel der Dow Jones Industrial Average Index um 0,50 Prozent, aber auch der S & P 500 Index und der NASDAQ Composite Index schlossen mit Verlusten. Sobald die US-Börse am Mittwoch öffnet, ist mit weiteren Kursrutschen zu rechnen. Aber auch in Europa und in Asien reagierten die Märkte auf die Nachrichten von der Fed und Eurostat. Der Euro Stoxx 50 gab zwischenzeitlich 1,19 Prozent nach und der Dax sank auf 8.206,74 Punkte. Der Nikkei setzte seine Talfahrt der vergangenen Tage ebenfalls fort (-3,83%).

Die Präsidentin der Fed von Kansas, Esther George, und der Präsident der Fed von Dallas, Richard Fisher, haben sich für einen Richtungswechsel ausgesprochen. Esther George hatte eine Rede vorbereitet, die sie aufgrund gesundheitlicher Beschwerden jedoch nicht vortragen konnte. In dem  Redetext, der Reuters vorliegt, spricht sie jedoch davon, dass das Tempo der Anleihekäufe zurückgefahren werden soll. Zwar soll dies kein direkter Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik sein, aber man müsse die Finanzmärkte langsam entwöhnen, so die Präsidentin der Fed in Kansas.

Drosselt die Fed ihre lockere Geldpolitik nicht, bestehe die Gefahr von Instabilität im Finanzsystem und Inflationsdruck, so  George. „Wir können nicht in der Furcht leben, dass der Markt unglücklich sein wird, weil wir ihm nicht das Geld-Kokain geben“, kritisierte Fisher die aktuelle Politik der Fed.

Die Märkte sind verunsichert. Erst Ende vergangene Woche  tauchte das Protokoll einer Sitzung des Wissenschaftlichen Beirats und des Vorstands der Fed auf, in dem auch vor einer Weiterführung der lockeren Geldpolitik gewarnt wurde (hier). Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Bernanke  tatsächlich den Geldhahn etwas zudrehen könnte.

Allerdings dürfte dies auch von den Ergebnissen der EZB-Ratsitzung am Donnerstag abhängen. Die neuen Daten von Eurostat zeigen auch eine zunehmende Schwäche von Deutschland und Frankreich. Zuletzt halbierte der IWF sogar seine Wachstumsprognose für Deutschland (hier).

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Technologie
Technologie Nvidia-Aktie vor Ausbruch? Chipkonzern will mit neuem Computersystem KI-Dominanz festigen
19.03.2024

Nvidia ist beim Thema Künstliche Intelligenz einer der wichtigsten Player auf dem Weltmarkt. Dank des KI-Hypes befindet sich die...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldrausch: Warum der Goldpreis immer weiter steigt und deutsche Anleger ausgerechnet jetzt verkaufen
19.03.2024

Der Goldpreis eilt von einem Rekordhoch zum nächsten – und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, wo die Zinsen besonders hoch sind....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ifo-Institut: „Homeoffice könnte Büroflächenbedarf senken“
19.03.2024

Das Homeoffice senkt in Deutschland den Bedarf an Büroflächen. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie des ifo-Instituts und des...

DWN
Immobilien
Immobilien Immoscout: Vorsichtige positive Signale auf dem Immobilienmarkt
19.03.2024

Stark ansteigende Kreditzinsen und Baukosten haben den Kauf eines Eigenheims für viele in den vergangenen Jahren unerschwinglich gemacht....

DWN
Finanzen
Finanzen Fundamentale Aktienanalyse - so bewertet man Wertpapiere richtig
18.03.2024

Die fundamentale Aktienanalyse ist ein unverzichtbares Instrument für jeden Investor, der Wertpapiere nicht nur verstehen, sondern auch...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Umfrage: Sehr viele Deutsche sorgen sich vor weiteren Energiepreissprüngen
18.03.2024

Die Menschen in Deutschland haben einer Umfrage zufolge Sorgen vor weiteren Energiesprüngen und allgemeinen Preissteigerungen - trotz der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Airbus-Jubiläum: 50 Jahre Linienflüge im Airbus - Boeing hat Wettkampf quasi verloren
18.03.2024

Kein Hersteller baut so gute und so viele Flugzeuge wie Airbus. Eine Erfolgsgeschichte, an die sich Frankreich und Deutschland gerade in...

DWN
Finanzen
Finanzen Bankenaufsicht: Mehrzahl der Geldinstitute kann kräftigen Gegenwind überstehen
18.03.2024

In Deutschland und Europa ist das Gros der Geldhäuser gut kapitalisiert. Die Krise an den Märkten für Büro- und Handelsimmobilien...