Finanzen

Unsicherheit über Fed-Politik: Massiver Einbruch beim Goldpreis

Lesezeit: 1 min
26.06.2013 13:59
Nach einem erneuten Einbruch am Mittwoch ist der Goldpreis im zweiten Quartal bereits um 23 Prozent zurückgegangen. So stark fiel der Goldpreis zuletzt im Jahr 1920. Nun ist Gold nach vorübergehenden Höhenflügen wieder so billig wie vor drei Jahren.
Unsicherheit über Fed-Politik: Massiver Einbruch beim Goldpreis

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Preise für Gold und Silber sind am Mittwoch erneut deutlich zurückgegangen. Der Goldpreis steuert auf den größten Quartalsverlust seit 1920 zu.

Der Goldpreis fiel am Mittwoch vorübergehend auf 1.224,3 Dollar pro Unze (940,4 Euro). Das ist ein Minus von knapp 4 Prozent zum Vortag. Silber fiel zwischenzeitlich auf 18,61 Dollar (14,30 Euro) – ein Minus von circa 5 Prozent. Die Preise für Gold und Silber sind nun wieder so niedrig wie im August 2010.

Über das zweite Quartal ist der Goldpreis bereits um 23 Prozent gefallen, berichtet Bloomberg. Es dürfte das schlechteste Quartal seit 1920 werden. Silber hat im zweiten Quartal bereits 34 Prozent verloren.

Der Aktienkurs von Barrick Gold, dem größten Goldproduzenten der Welt, ist am Mittwoch um 4 Prozent zurückgegangen. Auch die Kurse anderer Goldproduzenten fielen deutlich.

Ben Bernanke hatte letzte Woche gesagt, dass die Fed vielleicht noch dieses Jahr ihr Anleihekaufprogramm zurückfahren und dieses Mitte 2014 vielleicht sogar beenden wird (hier). Voraussetzung für eine Rücknahme der Geldschwemme sei allerdings eine gute wirtschaftliche Entwicklung, sagte Bernanke.

Am Dienstag kamen nun tatsächlich überrachend gute Arbeitslosenzahlen aus den USA, sodass ein Ende des Anleihekaufprogramms als wahrscheinlicher angesehen wird. Das bedeutet weniger billiges Geld für Investitionen. Ein Ende der Geldschwemme würde Gold zur Absicherung gegen die Inflation auch weniger notwendig machen, was den Preisrückgang erklären könnte.

Doch der Investor Marc Faber glaubt Bernankes Ankündigungen nicht (mehr hier). Das extreme Gelddrucken der US-Zentralbank werde mit Sicherheit weitergehen. Auch Michael Mross sagte, dass den Notenbanken nichts anderes übrig bleibe, als weiter zu drucken. Er erklärte den Preisverfall beim Gold mit dem drohenden Banken-Crash in China und mit Notverkäufen durch Hedge-Fonds, die in Schwierigkeiten geraten sind.

Doch auch Rohstoffe verzeichneten am Mittwoch Preisrückgänge. Kupfer verlor 0,8 Prozent. Der Ölpreis fiel um 0,5 Prozent. Der Quartalsverlust beim Öl beträgt nunmehr 2,5 Prozent.

Die großen Aktienindizes in Europas liegen am Mittwoch deutlich im Plus. Dies könnte auch daran liegen, dass EZB-Chef Mario Draghi am Dienstag angekündigt hat, dass das Gelddrucken in der Eurozone weiter geht (mehr hier). Der japanische Nikkei schloss am Mittwoch mit einem Minus von über 1 Prozent.

Europäische Staatsanleihen lagen erstmals seit einer Woche wieder im Plus. Dies verschafft der EZB eine Verschnaufpause, denn wenn die Zinsen zu sehr steigen, könnte Draghi gezwungen sein, die angekündigten Anleihekäufe (OMT) zu beginnen (mehr hier).


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...