Politik

Berlusconi geht in die Offensive und will Regierung zu Fall bringen

Lesezeit: 1 min
06.09.2013 02:07
In einem geheimen Video soll Silvio Berlusconi dem Regierungschef Enrico Letta die Zusammenarbeit aufgekündigt haben. Damit würde Berlusconi Italien in eine neue Regierungskrise stürzen. Dem ehemaligen Premierminister droht der Ausschluss von allen politischen Ämtern.
Berlusconi geht in die Offensive und will Regierung zu Fall bringen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Eine bislang unveröffentlichte Video-Botschaft von Silvio Berlusconi soll die Ankündigung enthalten, dass sich seine Partei Popolo della Libertà aus der Regierung zurückzieht, berichtet die italienische Zeitung Repubblica. Die Veröffentlichung dieser Nachricht soll noch in dieser Woche erfolgen. Das könnte das Ende der erst im Frühjahr gegründeten Koalition mit Enrico Letta als Regierungschef bedeuten und Italien in die zweite Regierungskrise binnen eines Jahres stürzen.

Unterdessen wurde die Entscheidung über das potenzielle Ende von Berlusconis politischer Karriere verschoben. Bei einer entsprechenden Abstimmung im Senat könnte Berlusconi von allen politischen Ämtern ausgeschlossen werden. Berlusconi wurde der Steuerhinterziehung in letzter Instanz schuldig gesprochen.

Wann es nun zu der Abstimmung kommt, ist unklar. Am neunten September beginnt die Sitzung, in der über das Schicksal Berlusconis und Italiens entschieden werden soll. Mit der Androhung über die Aufkündigung der Koalition hält der ehemalige Regierungschef sein Land in Atem. Italiens Premier Letta sagte, er werde „eine solche Erpressung nicht akzeptieren” (mehr hier).

Es besteht jedoch eine geringe Chance, dass Berlusconi genau das bekommt, was er mit dieser Erpressung erreichen will:  Stimmen, die eine Amnestie für Berlusconi fordern, werden lauter. Die Regierung könnte in dem Fall ihre Arbeit fortsetzen und dem Land blieben die zweiten Parlamentswahlen binnen eines Jahres erspart. Staatspräsident Napolitano lehnt diesen Vorschlag bislang ab (hier).

Eine Haftstrafe muss er aufgrund seines hohen Alters nicht absitzen. Es wird erwartet, dass Berlusconi in einer seiner Luxus-Villen unter Hausarrest gestellt wird. In welchem Anwesen er diese Strafe absitzen muss, bleibt ihm selbst überlassen, berichtet das WSJ.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit neuem Rekordhoch - geht es jetzt Richtung 100.000 US-Dollar?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag legt die wichtigste Kryptowährung direkt nach. Seit dem Sieg von Donald Trump bei...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...

DWN
Politik
Politik Neue EU-Kommission: Nach heftigen Streit auf „umstrittenes“ Personal geeinigt
21.11.2024

Nach erbittertem Streit haben sich die Fraktionen im EU-Parlament auf die künftige Besetzung der Europäischen Kommission geeinigt. Warum...