Deutschland

Aufsichtsräte der Bahn wollen Pofalla als Vorstand verhindern

Lesezeit: 1 min
04.01.2014 20:14
Im Vorstand der Deutschen Bahn regt sich Widerstand gegen die Bestellung des Politikers Pofalla zum Vorstands-Lobbyisten. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass das Gremium Angela Merkel die Stirn bietet und die Bestellung tatsächlich ablehnt.

Im Aufsichtsrat der Bahn formiert sich nach Erkenntnissen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" offenbar Widerstand gegen die geplante Berufung des ehemaligen Kanzleramtschefs Ronald Pofalla in den Vorstand des Unternehmens. Teile des Aufsichtsrats wollten verhindern, dass die Führungsspitze weiter aufgebläht werde, schreibt der "Spiegel" laut einer Vorabmeldung vom Samstag. Ein Aufsichtsratsmitglied wird mit den Worten zitiert: "Unser Ziel ist es eigentlich seit längerem, die Zahl der Vorstände zu reduzieren. Deshalb wird das Upgrade für Pofalla mit Sicherheit nicht einfach durchgewinkt."

Dem Blatt zufolge hat Pofalla seinen Wechsel in den Bahnvorstand wohl schon seit längerem geplant. Nach Aussage eines Bahn-Insiders werde in dem Unternehmen bereits seit mehr als einem halben Jahr darüber gesprochen, einen Vorstandsposten für Regierungskontakte zu schaffen. Dabei sei von Anfang an der Name Pofalla im Spiel gewesen, hieß es. Über die konkreten Gespräche sei aber nur ein enger Führungskreis der Bahn informiert gewesen.

Die Grünen kritisierten den eventuellen Wechsel Pofallas zur Bahn. "Wenn ein bundeseigenes Unternehmen für ein gerade erst ausgeschiedenes Regierungsmitglied extra einen so hoch dotierten Posten schafft, dann riecht das schon sehr nach Versorgung", wird die Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt vom "Spiegel" zitiert.

Dagegen verteidigte der ehemalige Bahn-Chef Hartmut Mehdorn die Personalie. "Solange jeder Bürgermeister in diesem Land die Bahn als sein Eigentum betrachtet, braucht der Konzern einen starken hauptamtlichen Lobbyisten", sagte Mehdorn dem Blatt zufolge. Pofalla sei die perfekte Wahl.

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - das Angebot der Essenskuriere ist kaum noch überschaubar. Wer am Markt letztlich bestehen wird,...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...