Puerto Rico kann möglicherweise die Zinsen für seine massiven Schulden nicht mehr bedienen. Den Gläubigern drohen massive Verluste.
Puerto Ricos Gläubiger, darunter Hedge-Fonds, trafen sich am Donnerstag mit Umschuldungs-Profis, berichtet die FT. Ein Zahlungsaufschub für Puerto Ricos öffentliche Schulden im Umfang von 70 Milliarden Dollar und seine ungedeckten Rentenverpflichtungen von 40 Milliarden Dollar wird immer wahrscheinlicher.
Am Mittwoch sagte die Regierung des Freistaats innerhalb der USA, sie tue „alles Notwendige, um ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen“. Gouverneur Alejandro Garcia Padilla hat die Steuern erhöht und das Defizit verringert. Die offizielle Arbeitslosenquote des Freistaats ist mit 14 Prozent doppelt so hoch wie der US-Durchschnitt.
Die Lehrer Puerto Ricos hatten gegen eine Reform ihres Rentensystems protestiert, die die Finanzen der Karibik-Insel stabilisieren sollte. Das oberste Gericht stoppte die Reform am Mittwoch, berichtet Reuters. Daraufhin stiegen die Renditen auf Staatsanleihen. Doch auch wenn die Investoren offenbar ein Risiko von Zahlungsausfällen sehen. „Alle denken, dass sie rechtzeitig verkaufen können“, so einer der Berater.
Bei der aktuellen Schuldenlast fallen Zinszahlungen von 3,4 bis 3,8 Milliarden Dollar pro Jahr an. Es bestehen Zweifel, ob Puerto Rico das Geld dafür aufbringen kann. Dadurch steigen die Zinsen für neue Schulden. Es ist ein Teufelskreis. „Wenn sie kein neues Geld mehr bekommen, müssen sie aufhören zu zahlen“, sagte einer der Umschuldungs-Berater.
Puerto Ricos Pro-Kopf-Verschuldung liegt bei 14.000 Dollar, das Pro-Kopf-Einkommen bei 17.000 Dollar. Dies entspricht einer Schuldenquote von 83 Prozent. Kalifornien, Illinois und New York haben entsprechende Pro-Kopf-Schuldenquoten von 6 Prozent.