Finanzen

Bundesbank erhielt nur 5 Tonnen Gold aus New York

Lesezeit: 1 min
21.01.2014 00:04
Die Bundesbank erhielt 2013 nur einen Bruchteil des Goldes aus den USA, das sie nach Deutschland zurückführen will. Bislang kamen nur 5 Tonnen in Frankfurt an. Insgesamt sollen 300 Tonnen geliefert werden. Die Bundesbank erklärt die Verzögerung mit Problemen beim Transport und beim Umschmelzen der Barren.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Im vergangenen Jahr lieferte die Federal Reserve nach Angaben der Deutsche Bundesbank lediglich 5 Tonnen Gold nach Frankfurt. Das ist nur ein Bruchteil des Goldes, das die Bundesbank bis 2020 nach Deutschland zurückholen will. Die Zeichen mehren sich, dass die Amerikaner das Gold der Deutschen nicht mehr haben.

Von den insgesamt 1.500 Tonnen deutschen Goldes, die bei der Federal Reserve in New York lagern, will sich die Bundesbank innerhalb von acht Jahren 300 Tonnen liefern lassen. Doch im ersten von acht Jahren lieferte die Federal Reserve nur 5 Tonnen, berichtet Die Welt. Kurz vor Weihnachten hatte Bundesbank-Präsident Jens Weidmann gesagt, dass die Bundesbank im Jahr 2013 insgesamt 37 Tonnen aus dem Ausland zurückgeführt habe.

Nun sagt die Bundesbank, dass 32 Tonnen davon von der französischen Notenbank kamen. Hier soll bis 2020 das deutsche Goldlager komplett aufgelöst werden. Die Transporte aus Paris hätten zügiger beginnen können, weil die Goldbarren dort in der gewünschten Form vorlägen, dem LGD-Standard – London Good Delivery.

Weidmann hatte zudem gesagt, dass Teile des Golds vor dem Transport umgeschmolzen wurden. Damit meinte er offenbar die Barren aus New York. Doch später sagte die Bundesbank, sie habe das Gold erste nach dem Transport selbst umgeschmolzen (mehr hier). Die widersprüchlichen Aussagen und die Intransparenz seitens der Bundesbank sowie der extrem langsame Rücktransport sprechen dafür, dass die deutschen Goldbarren in New York nicht mehr vorhanden sind.

Nun liefert die Bundesbank erstmals eine Erklärung dafür, warum sie 2013 nur ein Bruchteil des deutschen Golden aus den USA erhalten hat: Die Gold-Transporte konnten erst im Herbst beginnen, weil zuvor Verträge mit Transport- und Schmelzfirmen abgeschlossen werden mussten. Die Erklärung ist schwer verständlich. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2013 exportierten die Briten 797 Tonnen Gold in die Schweiz, wo das Gold für den chinesischen Markt umgeschmolzen wird (mehr hier).

Im laufenden Jahr sollen immerhin 30 bis 50 Tonnen aus New York kommen. Auch diese sollen an geheimen Orten in Deutschland umgeschmolzen werden. Die Bundesbank spricht dabei von einer vertrauensbildenden Maßnahme. Sie hält an ihrem Ziel fest, dass bis 2020 nur noch 1.200 Tonnen deutschen Goldes bei der Federal Reserve lagern sollen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla Grünheide - Protesttage: Polizei schützt Autofabrik mit Großaufgebot
10.05.2024

Die Kundgebungen gegen den Autobauer Tesla in Grünheide erreichten am Freitag einen neuen Höhepunkt. Während eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch bei über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das für Anleger und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...