Politik

USA: Banken machen Profite mit Essens-Marken

Bei jedem Einkauf mit den elektronischen Essensmarken verdienen die US-Banken kräftig mit. Zudem kennen sie jeden Einkauf der Hilfsempfänger, die nur mit der Bankkarte einkaufen können. Für jeden siebten Amerikaner ist das Bargeld praktisch abgeschafft.
16.02.2014 00:09
Lesezeit: 1 min

Die Banken verdienen mit, wenn die US-Regierung Essens-Marken an Millionen Amerikaner verteilt. Denn die Essensmarken werden in den USA über spezielle Geldkarten zugeteilt, die sogenannten EBT-Cards. Damit können die Berechtigten in fast allen Lebensmittelgeschäften bezahlen.

Zwischen 2004 und 2012 machte allein JPMorgan mehr als eine halbe Milliarde Dollar Profite mit den Essensmarken. Die Großbank macht in 21 US-Bundesstaaten EBT-Geschäfte, berichtet The American Prospect.

Die EBT-Karten sehen aus und funktionieren wie normale Bank-Karten. Im Jahr 2002 ersetzten sie Essensmarken aus Papier vollständig, der Name Essensmarken – food stamps – blieb. Die EBT-Karten dienen auch für andere Leistungen wie Kindergeld oder Familienhilfen.

Nach Daten aus dem Jahr 2012 gibt jeder Berechtigte durchschnittlich 133 Dollar pro Monat in den 246.000 teilnehmenden Lebensmittel-Läden aus. Derzeit nimmt einer von sieben Amerikanern Lebensmittel-Hilfen in Anspruch.

Für die Ausgabe der Leistungen mithilfe von Geldkarten verlässt sich die US-Regierung auf die Banken. Diese erhalten dadurch zusätzliche Einnahmen. Sie können den Behörden Rechnungen für Überweisung und für die Bereitstellung der Infrastruktur stellen. So profitieren sie davon, dass immer mehr Amerikaner Food Stamps beziehen.

Zudem erhalten die Banken zahlreiche Informationen über das Einkaufsverhalten. Denn die Empfänger von Essensmarken können Lebensmittel nur mit den EBT-Karten kaufen. Die Banken kennen jeden ihrer Einkäufe. Das Bargeld ist für sie praktisch abgeschafft.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Zuverlässigkeit im europäischen Luftverkehr: Welche Airline hält Wort – und welche nicht?
10.08.2025

Verspätungen, Streiks, Entschädigungen – der europäische Luftverkehr steht unter Druck. Eine aktuelle Analyse deckt auf, welche...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Geopolitik, KI und Regulierung befeuern Europas Sicherheitsausgaben
10.08.2025

Geopolitische Spannungen, strengere Gesetze und KI-getriebene Cyberangriffe zwingen Europas Wirtschaft zu massiven Investitionen in...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuerlast: Wie Deutschland Durchschnittsverdiener abzockt und Spitzenverdiener entlastet
09.08.2025

Deutschland hat die zweithöchste Abgabenlast weltweit – aber nur für Normal- und Geringverdiener. Ein OECD-Vergleich zeigt, dass...

DWN
Technologie
Technologie Zwei Jahre für einen neuen Funkmast: Warum Deutschland beim Netzausbau hinten liegt
09.08.2025

Trotz hoher Netzabdeckung kämpfen Unternehmen hierzulande mit Funklöchern und hohen Kosten. Eine Ericsson-Studie zeigt, wie stark...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Milliardenpläne in der Arktis: Konkurrenz für Suez- und Panamakanal
09.08.2025

China und Russland treiben gemeinsam ein Milliardenprojekt in der Arktis voran, das den Suez- und Panamakanal umgehen könnte. Die...

DWN
Finanzen
Finanzen So werden Sie reich mit Autos: Warum Oldtimer besser sind als Aktien
09.08.2025

Oldtimer als Kapitalanlage? Zwei Autoprofis erklären, warum Klassiker und Supersportwagen echte Geldmaschinen sind – und welche Modelle...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle treiben Afrika in Chinas Einflusszone
09.08.2025

Afrikas Exporte geraten ins Fadenkreuz von Trumps Zollhammer – doch für China öffnet sich ein geopolitisches Zeitfenster. Wie der...

DWN
Politik
Politik Haushaltsplan: Sondervermögen Infrastruktur – wohin fließt das Geld eigentlich?
09.08.2025

Nach viel Hin und Her haben sich Union und SPD auf einen Haushaltsplan 2025 und folgend bis 2029 geeinigt. Neben hohen Investitionen in...