Politik

BBC: Neo-Nazis an der Spitze von Aufstand in der Ukraine

Eine Gruppe von Neo-Nazis soll federführend am Aufstand gegen Präsident Janukowitsch mitgewirkt haben. Die militante Gruppe, die unter anderem Nazi-Symbole verwendet, patrouilliert offenbar auch gegenwärtig noch in den Straßen von Kiew. Rechtsextreme sind auch Teil der von der EU und den USA unterstützten Opposition.
03.03.2014 02:09
Lesezeit: 1 min

Einem Bericht der BBC  zufolge spielen offenbar Rechtsextremisten eine stärkere Rolle im Umsturz in der Ukraine als bisher bekannt. Die BBC hat mit Anhängern des sogenannten „Rechten Sektors“ gesprochen. Die Männer, die mit Baseball-Schlägern und Pistolen bewaffnet sind, versuchen mit ihren Mitteln, die Ordnung in der Hauptstadt nach ihren Vorstellungen herzustellen. Ein Anhänger der Gruppe sagte, man wolle zwar keinen Nationalsozialismus „wie Hitler“, aber etwas Ähnliches auf ukrainische Art. So solle die „Ukraine den Ukrainern“ gehören. Wenn dies den in der Ukraine lebenden Russen nicht passe, dann sollten sie nach Russland auswandern.

Mitglieder dieser Neo-Nazibewegung sollen in Kiew auf Patrouille unterwegs sein, wo sie in Gruppen von etwa einem Dutzend eine Art Bürgerwehr bilden.

Die jüdischen Gemeinden in Kiew sind wegen der Neo-Nazis äußerst beunruhigt. Ein Rabbiner hatte bereits vor einigen Tagen die Mitglieder seiner Gemeinde aufgefordert, Kiew- und wenn möglich, die Ukraine zu verlassen (mehr hier).

Der Führer des „Rechten Sektors“, Dimitri Yarosh, hatte zuvor die Generalmobilmachung angekündigt, nach sich Russland entschieden haben, Präsident Putin zur Entsendung von Truppen in die Ukraine zu ermächtigen. Yarosh hat außerdem den Tschetschenen-Führer Doku Umarow aufgefordert, Terror-Anschläge in Russland durchzuführen.

Die Rechtsextremen spielen in Form der Svoboda-Bewegung eine wichtige Rolle in der ukrainischen Opposition: Sie sind Teil der Allianz gegen das Janukowitsch-Regime und arbeiten in einer Koalition mit dem von Deutschland unterstützten ehemaligen Boxweltmeister Vitali Klitschko zusammen.

Russische Medien berichteten am Sonntag auch von Söldnern aus Deutschland, die angeblich am Maidan-Platz tätig gewesen sein sollen. Sie sollen in Uniformen unterwegs gewesen sein.

Dieselben Vorwürfe erhebt der Westen im Hinblick auf den Einsatz von russischen Söldnern auf der Krim, die ebenfalls ohne Rangabzeichen in Uniformen die Stadt kontrollieren sollen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Barack Obama wollen unterdessen über eine Kontaktgruppe nach einer politischen Lösung für die Krise auf der ukrainischen Halbinsel Krim suchen. Bei einem Telefongespräch am späten Sonntagabend sei man übereingekommen, dass diese unter der Leitung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) stehen könnte, teilte ein Sprecher der Bundesregierung mit. Merkel hatte zuvor mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefoniert. Dieser habe der Einrichtung einer derartigen Kontaktgruppe zugestimmt, sagte ihr Sprecher. Russische Soldaten haben die Krim trotz internationaler Proteste unter ihre Kontrolle gebracht.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen BMW-Aktie: Grüner Move beim bayrischen Autobauer – neuer iX3 besteht zu einem Drittel aus Recycling
17.08.2025

Mit dem neuen iX3, dem ersten Elektroauto der neuen Klasse, verfolgt BMW erstmals einen ganzheitlichen Ansatz zur Reduzierung seines...

DWN
Politik
Politik Tarnung 4.0: Bundeswehr rüstet sich für urbane Einsätze
17.08.2025

Die Bundeswehr stellt ihre Kampfbekleidung auf Multitarn um. Ab 2026 soll der Multitarndruck das alte Flecktarnmuster ablösen. Die...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenturbulenzen? So machen Sie Ihr Wertpapierdepot krisenfest
17.08.2025

Börsenkurse schwanken, politische Unsicherheiten nehmen zu – und das Depot gerät ins Wanken. Wie schützen Sie Ihr Vermögen, ohne...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Digitale Erschöpfung: Wie Technologien helfen können, die Überlastung durch Technologien zu lindern
17.08.2025

Müde, obwohl Sie ausgeschlafen sind? Reizbar, obwohl nichts passiert ist? Der Grund könnte digitale Erschöpfung sein – ein stiller...

DWN
Finanzen
Finanzen Gruppeneffekt an der Börse: Wenn Freunde das Portfolio steuern
17.08.2025

Unsere finanziellen Entscheidungen sind oft weniger durchdacht, als wir glauben. Menschen in unserem Umfeld können erheblichen Einfluss...

DWN
Panorama
Panorama Dienstleister für Visa und ETA: Zwischen Hilfe und Abzocke – was Sie wissen müssen
17.08.2025

Reisen wird komplizierter: In vielen Ländern reicht der Reisepass nicht mehr. Visa, ETA oder digitale Einreisekarten sind nötig....

DWN
Finanzen
Finanzen Steuerhinterziehung: Zahl der Betriebsprüfungen geht seit Jahren zurück - das bringt Probleme mit sich
17.08.2025

Der Kampf gegen Steuerhinterziehung ist immer wieder ein erklärtes Ziel der Politik. Doch in der Realität gibt es immer weniger...

DWN
Technologie
Technologie Bionik, KI und Robotik: Der Innovationsschub, der alles verändert
16.08.2025

Von der Bionik bis zur KI-Konvergenz: Neue Technologien versprechen einen Innovationssprung – und könnten Wirtschaft, Gesellschaft und...