Politik

USA planen Sanktionen gegen russische Banken

Die US-Regierung erwägt Sanktionen gegen russische Banken, sollten Russlands Truppen weiter vorrücken. Jedes Finanz-Institut, das dann noch Geschäfte mit Russland macht, werde vom US-Finanzsystem abgeschnitten. Eine finanzielle Isolierung Russlands hätte auch immense Auswirkungen auf Europa.
05.03.2014 10:41
Lesezeit: 1 min

Die US-Regierung plant Sanktionen gegen russische Banken, sollte Russland Truppen in die Ost-Ukraine entsenden. Der US-Kongress debattiert derzeit über Wege, Russland wirtschaftlich und diplomatisch zu isolieren.

Die USA setzten mittels Banksanktionen bereits die iranische Wirtschaft erfolgreich unter Druck. Den USA hilft dabei ihre zentrale Rolle im Weltfinanzsystem. Die US-Regierung kann jedes andere Finanzinstitut, das mit den Russen Geschäfte macht, vom US-Finanzsystem abschneiden, wie die FT berichtet.

Die Banksanktionen sind Bestandteil einer ganzen Reihe von Strafen, die die USA gegen Russland in Erwägung ziehen. Dazu zählt der Ausschluss Russlands aus der G8, das Einfrieren russischer Auslandsvermögen, Handelssanktionen und Visa-Boykotte gegen russische Beamte (mehr hier).

Russland drohte im Gegenzug damit, seine US-Staatsanleihen abzustoßen und auf die Verwendung des Dollars komplett zu verzichten (hier).

Die Banksanktionen gelten als zweitrangige Option und sollen nur angewendet werden, sollte die Krise in der Ukraine eskalieren. Der Vorschlag findet Unterstützer im US-Kongress und in der Regierung.

„Wir müssen folgendes akzeptieren: Sollten wir Russland zum Ziel finanzieller Isolierung machen, würden wir die gleichen Taktiken wie gegen andere Schurkenstaaten verwenden“, sagte Juan Zarate, ehemaliger Vize-Sicherheitsberater der Bush-Regierung, der FT. Zarate arbeitete einige dieser Sanktion aus. „Wenn wir dieses Drehbuch verwenden, dann gibt es kein Zurück mehr. Es würde das russische Banksystem schwer treffen“, so Zarate.

Um die Sanktionen aussprechen zu können, müssten die USA versuchen, die russischen Banken mit Geldwäsche oder der Finanzierung organisierter Kriminalität in Verbindung zu bringen. Das US-Finanzministerium sagte, es hätte bereits Beweise dafür, das russische Banken in die Finanzierung von Waffenlieferungen nach Syrien verwickelt waren. Sollten die Banksanktionen in Kraft treten, hätte das auch starke Auswirkungen auf die europäische Wirtschaft.

„Das wichtigste ist, dass wir nicht ohne die Europäer vorgehen“, sagte der Mehrheitsführer der Demokraten, Harry Reid. „Ihre Interessen stehen mit auf dem Spiel […], deshalb müssen wir sie mit an Bord haben. Es wäre ein ernsthafter, asymmetrischer Schlag. Er würde auch die EU bis ins Mark erschüttern und es könnte einen Rückstoß geben“, so Reid.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen BMW: Gewinn bei BMW um 26,4 Prozent eingebrochen
07.05.2025

China-Schwäche lässt Gewinn bei BMW einbrechen: Der Autobauer BMW ist mit einem Gewinneinbruch ins Jahr gestartet. Im ersten Quartal...

DWN
Panorama
Panorama Geheimversammlung im Vatikan: Papst-Konklave beginnt
07.05.2025

Streng geheim und streng ritualisiert: An diesem Mittwoch versammeln sich 133 Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle zum Papst-Konklave....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Strom weg, Zukunft weg? Spaniens Blackout zeigt Europas Energiewende-Desaster
07.05.2025

Stromausfall in Spanien – und Europa zittert. Was als grüner Fortschritt verkauft wird, offenbart gefährliche Systemlücken. Droht auch...

DWN
Politik
Politik Operation Sindoor: Indien greift Pakistan an - droht ein großer Indien-Pakistan-Krieg?
06.05.2025

Die Spannungen zwischen den beiden Atommächten haben sich in den vergangenen Tagen immer weiter hochgeschaukelt. Indien hat nach Angaben...

DWN
Panorama
Panorama Behördendigitalfunk: Ausfall im bundesweiten Funkverkehr von Polizei und Behörden - das sind die Folgen
06.05.2025

In Deutschland ist es am Dienstag zu einem umfassenden Ausfall im Digitalfunk der Behörden gekommen. Dies bestätigte das...

DWN
Politik
Politik Kanzlerwahl: Merz im zweiten Wahlgang mit Hilfe von Grünen und Linken zum Bundeskanzler gewählt
06.05.2025

Das gab es noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik: CDU-Chef Merz hat im ersten Wahlgang bei der Kanzlerwahl keine Mehrheit erreicht....

DWN
Politik
Politik AfD-Bewertung: Brandenburgs Verfassungsschutzchef verliert Amt
06.05.2025

Der Verfassungsschutzchef von Brandenburg ist überraschend abgesetzt worden. Während die Diskussion über die AfD und Rechtsextremismus...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wall-Street-Strategen setzen auf zwei KI-Aktien – trotz wachsender Weltwirtschaftsrisiken
06.05.2025

Trotz wachsender globaler Risiken setzen Analysten auf die Zukunftstechnologie KI – mit Broadcom und ServiceNow an der Spitze.