Politik

Spanien: Top-Bankerin der EU unter Korruptions-Verdacht

Die Vizepräsidentin der Europäischen Investitionsbank Alvarez ist in einen der größten Korruptionsskandale Spaniens verwickelt. Sie soll aus einem Regionalfonds rund 30 Millionen Euro an andalusische Unternehmen ausgezahlt haben, die ihrer Partei nahestanden. Im Prozess verlangte der Richter von ihr nun eine Bürgschaft über die Schadenssumme.
18.03.2014 00:03
Lesezeit: 1 min

Die Vizepräsidentin der Europäischen Investitionsbank Magdalena Alvarez ist in einen Korruptionsskandal verwickelt, der die oppositionellen Sozialisten in Spanien schwer erschüttert hat.

Alvarez war als Ministerin in Andalusien für öffentliche Bauarbeiten zuständig. Ihre Arbeit ist jetzt Gegenstand von Ermittlungen, da die öffentlichen Gelder missbräuchlich verwendet wurden. Alvarez soll damit Abfindungen für andalusische Unternehmen finanziert haben, die Arbeiter entlassen haben.

Der zuständige Richter hat Alvarez im Verfahren nun eine persönliche Bürgschaft über die Schadenssumme von 29,6 Millionen Euro hinterlegen lassen.

In Spanien ist der Fall der schwerste Betrug mit öffentlichen Geldern überhaupt. Der Fonds für regionale Entwicklung wurde missbräuchlich dazu verwendet, um gefälschte Abfindungszahlungen und Subventionen zu leisten. Geleistet wurde es offiziell, um Dutzende Bürger zu entschädigen, die allerdings nie für die betreffenden Unternehmen gearbeitet haben, so die spanische Zeitung The Local.

Die Nutznießer der Zahlungen waren Unternehmen, die in enger Verbindung zu der Sozialistischen Partei stehen. Die Partei regiert seit mehr als drei Jahrzehnten in der Region.

Spanische Medien berichten, dass von dem Fonds zwischen 2001 und 2010 mehr als 140 Millionen Euro veruntreut beziehungsweise missbräuchlich verwendet wurden.

Alvarez, die zwischen 1994 und 2004 in Andalusien Wirtschafts- und Finanzministerin war, sagte in einer Erklärung, sie sei „vollkommen unschuldig“. Alvarez wurde allerdings im Juli 2013 zur offiziellen Verdächtigen erklärt.

Im Jahr 2010 wurde Alvarez zur Vize-Chefin der Europäischen Investitionsbank ernannt, die Investitionsprojekte der Europäischen Union mitfinanziert.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen CBDCs und Gold – Kontrolle oder Freiheit?

In einer Zeit rasanter Veränderungen stellt sich mehr denn je die Frage: Wie sicher ist unser Geld wirklich? Die Einführung von CBDCs...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama Corona-Ursprung und Labor-These: China widerspricht US-Regierung
02.05.2025

China macht die USA für den Ursprung des Coronavirus verantwortlich und beschuldigt die US-Regierung, das Thema zu „politisieren“, um...

DWN
Politik
Politik Jugendtrendstudie 2025 belegt: Junge Frauen in Deutschland leben mit massiver Angst vor Übergriffen
02.05.2025

Die aktuelle Jugendtrendstudie offenbart, dass die junge Generation sich in ihrem Land nicht mehr sicher fühlt. Besonders Frauen haben...

DWN
Politik
Politik Neue Regierung: Üppige Übergangsgelder für Ex-Minister - AfD und Steuerzahlerbund fordern Reform
01.05.2025

Dauerversorgung auf Kosten der Steuerzahler: Bisher bekommen Minister und Kanzler nach ihrem Ausscheiden bis zu 2 Jahren staatliche...

DWN
Politik
Politik Trump gegen die Welt: Warum Streit mit Verbündeten das China-Problem nur verschärft
01.05.2025

Die Ereignisse der vergangenen Wochen haben zweifellos dem internationalen Ruf der USA auf den Finanzmärkten geschadet und das...

DWN
Technologie
Technologie PwC-Studie: Künstliche Intelligenz könnte Weltwirtschaft bis 2035 um 15 Prozent beflügeln – doch der Preis ist hoch
01.05.2025

Während viele Volkswirtschaften unter dem Druck multipler Krisen taumeln – Energiepreise, geopolitische Spannungen, ein fragiles...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Politik schwächt den Dollar – Rogoff sieht Machtverschiebung zugunsten Europas
01.05.2025

Kenneth Rogoff sieht in Trumps Politik den Katalysator für das Ende des Dollar-Zeitalters. Europa steht vor der historischen...

DWN
Finanzen
Finanzen JPMorgan: Zinsschock voraus – Warum US-Bonds Europa ausstechen
01.05.2025

JPMorgan sieht in US-Anleihen den neuen Renditetreiber – Europas zögerliche EZB-Politik wirkt abschreckend auf Investoren.

DWN
Panorama
Panorama Jung oder KI: Zwei Wege zur Lösung des Lkw-Fahrermangels
01.05.2025

Angesichts des anhaltenden Fahrermangels setzt die EU auf die Senkung der Altersgrenze für Lkw-Führerscheine, während die USA auf eine...