Die Vizepräsidentin der Europäischen Investitionsbank Magdalena Alvarez ist in einen Korruptionsskandal verwickelt, der die oppositionellen Sozialisten in Spanien schwer erschüttert hat.
Alvarez war als Ministerin in Andalusien für öffentliche Bauarbeiten zuständig. Ihre Arbeit ist jetzt Gegenstand von Ermittlungen, da die öffentlichen Gelder missbräuchlich verwendet wurden. Alvarez soll damit Abfindungen für andalusische Unternehmen finanziert haben, die Arbeiter entlassen haben.
Der zuständige Richter hat Alvarez im Verfahren nun eine persönliche Bürgschaft über die Schadenssumme von 29,6 Millionen Euro hinterlegen lassen.
In Spanien ist der Fall der schwerste Betrug mit öffentlichen Geldern überhaupt. Der Fonds für regionale Entwicklung wurde missbräuchlich dazu verwendet, um gefälschte Abfindungszahlungen und Subventionen zu leisten. Geleistet wurde es offiziell, um Dutzende Bürger zu entschädigen, die allerdings nie für die betreffenden Unternehmen gearbeitet haben, so die spanische Zeitung The Local.
Die Nutznießer der Zahlungen waren Unternehmen, die in enger Verbindung zu der Sozialistischen Partei stehen. Die Partei regiert seit mehr als drei Jahrzehnten in der Region.
Spanische Medien berichten, dass von dem Fonds zwischen 2001 und 2010 mehr als 140 Millionen Euro veruntreut beziehungsweise missbräuchlich verwendet wurden.
Alvarez, die zwischen 1994 und 2004 in Andalusien Wirtschafts- und Finanzministerin war, sagte in einer Erklärung, sie sei „vollkommen unschuldig“. Alvarez wurde allerdings im Juli 2013 zur offiziellen Verdächtigen erklärt.
Im Jahr 2010 wurde Alvarez zur Vize-Chefin der Europäischen Investitionsbank ernannt, die Investitionsprojekte der Europäischen Union mitfinanziert.