Der russische Energiekonzern Gazprom fordert von der Ukraine die Auffüllung ihrer Gas-Speicher, um Liefer-Engpässe in Westeuropa zu vermeiden. Es bestünden ernsthafte Sorgen, dass der Weitertransport nach Europa gefährdet sein könnte, weil die Speicher nicht mehr ausreichend gefüllt seien, erklärte Gazprom am Donnerstag nach einem Treffen von Firmenchef Alexei Miller mit dem neuen Chef des ukrainischen Unternehmens Naftogaz.
Derzeit schulde die Ukraine Gazprom 2,2 Milliarden Dollar, 500 Millionen mehr als zuletzt angenommen, erklärte der Konzern weiter (mehr hier). Russlands Ministerpräsident Dimitri Medwedew forderte die Ukraine zur Zahlung des Geldes auf.
Den Gaspreis für die Ukraine steigt unterdessen zum zweiten Mal binnen weniger Tage. Ab April muss die Ukraine für 1000 Kubikmeter russisches Erdgas 485 Dollar zahlen. Damit stieg der Preis innerhalb weniger Tage um 80 Prozent. Begründet wurde das mit neuen Ausfuhrzöllen. Erst am Dienstag hatte Gazprom den Preis von 268,50 auf 385,50 Dollar angehoben.
„Der Preis ist politisch motiviert“, sagte der ukrainische Energieminister Juri Prodan. Gazprom erklärte, die Erdgas-Exporte seien von der Krim-Krise nicht betroffen. Das Unternehmen deckt etwa ein Drittel des europäischen Gasbedarfs.