Politik

Ukraine: Regierung in Kiew ruft Nationalen Sicherheitsrat zusammen

Die Regierung in Kiew hat den Nationalen Sicherheitsrat einberufen. Kiew behauptet, Russland stehe hinter den Separatisten im Osten des Landes und betreibe gezielt die Spaltung.
12.04.2014 22:54
Lesezeit: 1 min

Der ukrainische Übergangspräsident Alexander Turtschinow hat den Nationalen Sicherheitsrat für eine Krisensitzung zur Lage im Osten der Ukraine zusammengerufen. Das Treffen werde noch am Samstagabend abgehalten, teilte eine Sprecherin Turtschinows mit.

Pro-russische Separatisten haben Kontrollposten rund um die ostukrainische Stadt Slawjansk errichtet. Die Barrikaden aus Autoreifen und Sandsäcken seien auf Zufahrtstraßen aus Donezk und Luhansk aufgetürmt worden, berichteten Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters am Samstag. Mit Automatikgewehren bewaffnete maskierte Männer, die eine Mischung aus Zivilkleidung und Kampfanzügen trugen, überprüften demnach Fahrzeuge, bevor sie sie passieren ließen. An einem der Kontrollposten wehte eine russische Fahne, an einem anderen die schwarz-blau-rote Flagge der Separatisten.

Zuvor hatten Bewaffnete in Kampfanzügen bereits das Polizeipräsidium und die Zentrale des Geheimdienstes in Slawjansk gestürmt. In Donezk trat der Polizeichef zurück und gab damit dem Druck der pro-russischen Demonstranten nach, die mehrere Verwaltungsgebäude in der Industriemetropole besetzt hielten. Die Vorgänge zeigten, dass die Regierung in Kiew immer mehr die Kontrolle über den Osten des Landes verliert.

Die Regierung in Kiew hat Russland direkt vorgeworfen, hinter Angriffen von Separatisten im Osten der Ukraine zu stecken. Die Vorgänge seien ein "Aggressionsakt Russlands", teilte Innenminister Arsen Awakow am Samstagabend über seine Facebook-Seite mit. Einheiten des Verteidigungs- und des Innenministeriums seien dabei, einen Einsatzplan umzusetzen.

Pro-russische Separatisten sind in der östlichen Ukraine in mehreren Städten auf dem Vormarsch. So errichteten sie Kontrollposten rund um die Stadt Slawjansk und stürmten das dortige Polizeipräsidium sowie die Zentrale des Geheimdienstes. In Donezk trat der Polizeichef zurück und gab damit dem Druck der pro-russischen Demonstranten nach, die mehrere Verwaltungsgebäude in der Industriemetropole besetzt hielten. Awakow zufolge gab es auch einen Angriff auf eine Polizeiwache in Kramatorsk.

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