Finanzen

Vermögensverwalter nervös: Droht ein Run auf die Anlagen?

Lesezeit: 1 min
12.04.2014 00:03
Die großen Vermögensverwalter könnten das weltweite Finanzsystem zum Einsturz bringen, sagt ein hochrangiger britischer Zentralbanker. Wenn nur eine der großen Firmen in Probleme gerät, könnte sie als als „Schwarzer Schwan“ die gesamte Branche in den Abgrund reißen. Vermögen von 87 Billionen Dollar sind bedroht.
Vermögensverwalter nervös: Droht ein Run auf die Anlagen?

Mehr zum Thema:  
Banken >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Banken  

Die globalen Vermögensverwalter sind eine massive Bedrohung für das Weltfinanzsystem, sagt Andrew Haldane, der Chef für Finanzstabilität bei der Bank of England. Der 87 Billionen Dollar schweren Branche drohe ein „Run“. Probleme bei nur einem großen Vermögensverwalter könnten den gesamten Markt in Bedrängnis bringen.

Probleme der Vermögensverwalter könnten einen höheren Liquiditäts-Druck in den Finanzmärkten hervorrufen, zitiert der Telegraph den Zentralbanker. „Mit anderen Worten: Das Risiko eines Schwarzen Schwans bei den Vermögensverwaltern könnte real sein und wachsen.“

Ein Vermögensverwalter könnte zu Not-Verkäufen gezwungen sein, wenn er das Vertrauen der Investoren verliert, sagte Haldane. Dies sei ähnlich wie bei einem Bank-Run, wenn Sparer sich Sorgen um die Sicherheit ihrer Guthaben machen und versuchen, ihr Geld abzuheben.

Die Notverkäufe könnten zu fallenden Wertpapier-Preisen führen, so Haldane. Die fallenden Preise könnten weitere Notverkäufe auslösen und einen sich selbst verstärkenden Teufelskreis wie bei einem echten Bank-Run auslösen.

Die zehn größten Vermögensverwalter der Welt kontrollieren knapp 30 Prozent der globalen Vermögenswerte. Diese Konzentration von Vermögen bei sehr wenigen Unternehmen ist stärker als bei den größten Banken. Die zehn größten Banken halten zusammen 20 Prozent der globalen Vermögenswerte.

BlackRock, der größte Vermögensverwalter, ist um ein Drittel größer als die größte Bank der Welt, Chinas ICBC. Der schnelle Aufstieg der Vermögensverwalter habe wie im Bankensektor das Problem des „too big to fail“ hervorgebracht, so Haldane.

Die City of London, eines der weltgrößten Bankenzentren, ist in den letzten zehn Jahren auch zu einem Zentrum der Vermögensverwaltung geworden. Hier werden 40 Prozent der europäischen Vermögen verwaltet, so die Lobby-Gruppe The City UK.

Die Vermögenswerte der US-Vermögensverwalter entsprechen heute 240 Prozent des amerikanischen BIP. Dennoch fänden die Vermögensverwalter bisher kaum Beachtung, so Haldane.


Mehr zum Thema:  
Banken >

DWN
Politik
Politik SPD-Kanzlerkandidat steht fest: Pistorius zieht zurück und ebnet Weg für Scholz
21.11.2024

Nach intensiven Diskussionen innerhalb der SPD hat Verteidigungsminister Boris Pistorius Olaf Scholz den Weg für die erneute...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch kurz vor 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag hat die wichtigste Kryptowährung direkt nachgelegt. Seit dem Sieg von Donald...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...