Die USA haben nach eigenen Angaben Hinweise darauf, dass im Bürgerkrieg in Syrien erneut Chemiewaffen eingesetzt wurden. Die USA prüften derzeit Vorwürfe, wonach die Regierung um Präsident Baschar al-Assad für den Einsatz in der Stadt Kfar Seita im April verantwortlich sei, sagte Außenamtssprecherin Jen Psaki am Montag in Washington. Bei der hochgiftigen Chemikalie handele es sich wahrscheinlich um Chlorgas.
Assad hatte 2013 nach einem Giftgas-Einsatz mit Hunderten Toten in Damaskus einen US-Militärschlag abgewendet, weil er sich zur Aufgabe seines Chemiewaffen-Arsenals bereiterklärt hatte. Wer für den Giftgas-Einsatz letztlich verantwortlich war, ist bis heute ungeklärt. In Syrien herrscht seit rund drei Jahren Bürgerkrieg, Aufständische wollen Assad aus dem Amt drängen. Bislang wurden etwa 150.000 Menschen getötet.
Vor wenigen Tagen hatten staatliche Medien Assad mit den Worten zitiert, er Gewinne im Machtkampf mit den Rebellen die Oberhand. Am Montag hieß es im staatlichen Fernsehen, die kommende Präsidentenwahl sei für den 3. Juni angesetzt. Es wird erwartet, dass Assad für eine dritte Amtszeit antritt und das Votum auch für sich entscheidet.