Politik

Neue Doktrin: Nato erklärt Russland zur ständigen Bedrohung

Lesezeit: 1 min
21.05.2014 00:59
Die Nato ändert ihre Strategie: Russland wird künftig wieder als potentieller Aggressor gesehen. Nato-Chef Rasmussen fordert daher die Aufrüstung in den Nato-Staaten und eine neue Doktrin für das Bündnis.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Russlands Teilung der Ukraine schaffe „eine völlig neue Sicherheitslage in Europa“, so Nato-Chef Anders Fogh Rasmussen. „Was wir in der Ukraine gesehen haben, ist empörend“.

Die Nato baue seit 20 Jahren ihre Verteidigungsplanung auf der Annahme, dass aus Russland keine unmittelbare Gefahr ausgehe, „aber jetzt sehen wir die russische Doktrin, dass Russland sich das Recht nimmt, in anderen Ländern zu intervenieren, um die Interessen der russischen Gemeinden zu schützen. Auf der Krim und in der Ukraine haben wir gesehen, dass dieses Vorhaben nicht nur auf Worten basiert – es kann leicht in die Tat umgesetzt werden“, so Rasmussen in Brüssel.

Zudem habe die Nato gesehen, dass die russische Militärdoktrin das Bündnis als Widersacher ansehe, „und ich denke, wir sollten das ernst nehmen“, zitiert ihn EUobserver.

Zudem beschuldigte Rasmussen den russischen Präsident Wladimir Putin der Lüge. Er habe bereits drei Mal angekündigt, die russischen Truppen zurückzuziehen, „bis jetzt haben wir allerdings keinen einzigen Rückzug ausgemacht“. Er bezog sich dabei auf die Aussagen Putins, die Truppen an der ukrainischen Grenze zurückzubeordern (mehr hier).

In der Ostukraine sei es schwer, am Sonntag überhaupt Wahlen durchzuführen, denn Russland habe die Region stark destabilisiert.

Durch die Entwicklungen in der Ukraine werde es auch schwieriger, die Freihandelsabkommen zwischen Georgien und Moldawien mit der EU im Juni zu unterzeichnen (hier), da Russland auch dort Druck ausüben werde.

Deshalb plädiere Rasmussen dafür, die Verteidigungspläne der Nato neu zu formulieren und den Einsatz in Osteuropa zu verstärken. Allerdings gebe es keine „militärische Lösung“ für die Ukraine.


Mehr zum Thema:  

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit neuem Rekordhoch - geht es jetzt Richtung 100.000 US-Dollar?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag legt die wichtigste Kryptowährung direkt nach. Seit dem Sieg von Donald Trump bei...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Wirecard-Zivilprozess: Ein Musterkläger für 8500 Aktionäre - Kommt eine Entschädigung für Aktionäre?
21.11.2024

Holen sich Wirecard-Aktionäre jetzt eine Milliarden-Entschädigung von EY? Viereinhalb Jahre nach der Wirecard-Pleite geht es vor dem...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ifo-Umfrage: Industrie bewertet Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit miserabel
21.11.2024

Seit 1994 hat die Industrie ihre Lage nicht mehr so schlecht eingeschätzt, sagt das ifo Institut. Im EU-Vergleich stehen deutsche...

DWN
Panorama
Panorama Finnland startet Ermittlungen zum Kabelschaden in der Ostsee
21.11.2024

Nachdem die schwedischen Behörden bereits tätig wurden, hat nun auch die finnische Kriminalpolizei Ermittlungen zu einem Kabelschaden in...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Nach vier Jahren: Castor-Transport erreicht Deutschland
20.11.2024

Nach vier Jahren hat erstmals wieder ein Castor-Transport mit hochradioaktiven Abfällen aus dem Ausland Deutschland durchquert. Der Zug,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche Bank-Aktie klettert: Einstieg bei KI-Start-up Aleph Alpha
20.11.2024

Das Heidelberger Start-up Aleph Alpha gilt als wichtiger Akteur in der deutschen KI-Branche. Jetzt investiert die Deutsche Bank in das...