Unternehmen

Schweizer Firmen dürfen Löhne nicht in Bitcoin auszahlen

Die Bezahlung der Angestellten in Bitcoin ist in der Schweiz illegal, so eine Studie. Die starke Volatilität der Internet-Währung stelle ein zu hohes Risiko für den Wert des Gehalts dar. Bonuszahlungen in Bitcoin hingegen sind offenbar möglich.
24.05.2014 00:44
Lesezeit: 1 min

Einige Schweizer Unternehmen hatten verstärktes Interesse daran gezeigt, ihre Angestellten in der Internet-Währung Bitcoin zu bezahlen. Doch eine Studie des sozialdemokratischen Abgeordneten Jean Christophe Schwaab zeigt, dass dies in der Schweiz möglicherweise illegal ist.

Gemäß dem Schweizer Arbeitsrecht sei es rechtmäßig, das Gehalt teilweise oder vollständig in ausländischen Währungen zu zahlen, sagte Schwaab zu dem Nachrichtenportal Coindesk. Voraussetzung dafür sei, dass der Betrag umgerechnet in Schweizer Franken der vereinbarten Summe entspricht. Zudem dürfe die Zahlung in einer Fremdwährung kein Risiko für den Angestellten darstellen.

Die starke Volatilität von Bitcoin ist daher das entscheidende Hindernis für die Zahlung von Löhnen und Gehältern, so Schwaab. Ein Unternehmen dürfe dieses Risiko nach Schweizer Recht nicht an die Angestellten weitergeben, selbst dann wenn die Angestellten das Risiko in Kauf nehmen wollen. Die entsprechenden Regulierungen verlangen, dass Lohnzahlungen ihren Wert mindestens einen Monat lang behalten.

Es gibt jedoch Möglichkeiten die Regulierungen zu umgehen. Schwaab sagt, dass die Angestellten ihre Gehälter selbstständig in Bitcoin umtauschen können. Zudem seien Bonuszahlungen etwa zum Jahresende grundsätzlich legal.

Die Bitcoin Association Switzerland (BAS) widerspricht Schwaabs Darstellung im Hinblick auf die rechtliche Situation der Bitcoin-Gehälter. BAS-Vizepräsident Alexis Roussel hält Gehälter in Bitcoin dann für legal, wenn „von dem Unternehmen spezifische Maßnahmen ergriffen werden, um das Risiko für die Angestellten abzusichern, um sicherzustellen, dass ihre Einnahmen stabil sind“.

Nach Ansicht Meissers ist Schwaabs Studie möglicherweise wegen dessen Mitgliedschaft in der Sozialdemokratischen Partei fehlerhaft. Die Sozialdemokraten waren im Jahr 2011 auch gegen die Bezahlung von Angestellten in Euro.

Meisser glaubt nicht, dass die Schwaab-Studie negative Auswirkungen auf die lokalen Bitcoin-Startups haben wird. „Gründer und Angestellte von Startups sind definitionsgemäß risikofreudig. Hier sind minimale fixe Gehälter (manchmal null) und hohe variable Bonuszahlungen (sei es in der Form von Anteilen oder in Bitcoin) normal.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

 

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...

DWN
Technologie
Technologie Technologieinvestitionen schützen die Welt vor einer Rezession
10.05.2025

Trotz der weltweiten Handelskonflikte und der anhaltenden geopolitischen Spannungen bleibt die Nachfrage nach Technologieinvestitionen...