Politik

Basken und Katalanen demonstrieren in ganz Europa für Unabhängigkeit

Mit einer 123 Kilometer langen Menschenkette forderten 100.000 Basken am Sonntag einen eigenen Staat. Katalanen warben mit Menschentürmen in mehreren Städten Europas für die Unabhängigkeit ihrer Region, darunter Berlin, München, Brüssel, Genf, London, Paris und Rom.
09.06.2014 00:43
Lesezeit: 1 min

Im nordspanischen Baskenland bildeten am Sonntag rund 100.000 Personen eine Menschenkette. Sie forderten das Selbstbestimmungsrecht der baskischen Nation und die Unabhängigkeit der Region von Spanien. Zudem haben Katalanen in mehreren europäischen Städten für die Unabhängigkeit ihrer im Osten Spaniens gelegenen Heimatregion demonstriert.

Die fast 123 Kilometer lange Menschenkette im Baskenland reichte von der Separatistenhochburg Durango bis hin nach Pamplona im baskischsprachigen Navarra. An der Menschenkette nahmen auch Politiker der Separatistenpartei Bildu und Parlamentarier der nationalistischen PNV-Partei teil, die im Baskenland regiert.

Die Kundgebung stand unter dem Motto „Wir sind eine Nation, wir haben Recht auf Selbstbestimmung, es ist der Moment der Bürger“, berichtet Der Standard. Die Teilnehmer forderten einen neuen baskischen Staat, der alle baskischsprachigen Regionen des Baskenlandes, Navarras und des französischen Baskenlandes vereinen solle. Neben der baskischen Flagge waren auch zahlreiche katalanische und schottische Fahnen zu sehen.

Im September des vergangenen Jahres forderten auch Kataloniens Separatisten in einer 400 Kilometer langen Menschenkette die Unabhängigkeit ihrer Region. Nun nehmen die baskischen Separatisten den von den Katalanen eingeschlagenen, friedlichen Weg in die Unabhängigkeit zum Vorbild.

Die in Katalonien regierenden Nationalisten von Ministerpräsident Artur Mas wollen am 9. November gegen den Willen der spanischen Zentralregierung in Madrid ein Unabhängigkeitsreferendum durchführen (mehr hier).

Mit Menschentürmen haben Katalanen in mehreren Städten Europas am Sonntag für Unabhängigkeit demonstriert. Die Teilnehmer stellen sich dabei in einem Kreis auf und nehmen weitere Menschen auf ihre Schultern, sodass ein mehrstöckiger Turm entsteht.

Unter anderem gab es solche Aktionen in Berlin, München, Brüssel, Genf, London, Paris und Rom. Organisiert hatte die Aktion der katalanische Kulturverein Omnium Cultural, um für ein Unabhängigkeits-Referendum für Katalonien zu werben.

Auf dem Berliner Alexanderplatz bauten sich am Sonntag mehr als 150 Menschen zu etwa 20 Meter hohen Türmen auf. Der aus Katalonien stammende Trainer des FC Bayern München, Pep Guardiola, las eine Erklärung für die Unabhängigkeit vor.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Kein Wirtschaftsminister? CDU-Politiker will nicht Minister werden – Linnemann verzichtet
15.04.2025

Union und SPD haben ihren Koalitionsvertrag vereinbart – doch die Personalien fürs Kabinett stehen noch aus. Ein prominenter...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftswachstum in Deutschland 2025: Norden legt zu, Süden bleibt zurück
15.04.2025

Regionale Konjunkturdaten zeigen ein Gefälle in der wirtschaftlichen Entwicklung Deutschlands. Während im Süden und Osten vielerorts...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rüstungsriese Rheinmetall greift zu – und die Aktie explodiert
15.04.2025

Der größte deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall erweitert sein Geschäftsfeld mit dem Kauf des Kampfmittelbergers Stascheit. Der...

DWN
Finanzen
Finanzen Wall Street im Aufwind: Trumps Zoll-Kurs sorgt für Erleichterung – vorerst
15.04.2025

Trump gibt vorübergehend nach – Märkte atmen auf. Doch die Reaktion auf seine Zollpolitik zeigt: Der Handlungsspielraum der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wetterextreme in Deutschland: Hitze, Trockenheit und Überschwemmungen prägen besonders Europa
15.04.2025

Das Jahr 2024 brachte in Europa ausgeprägte Wetterextreme mit sich: Während der Westen des Kontinents ungewöhnlich nass war, herrschte...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Effektives Incident Management: So finden Unternehmen die richtige Lösung
15.04.2025

Unternehmen sind zunehmend auf digitale Prozesse angewiesen. Ein einziger IT-Ausfall kann nicht nur finanzielle Schäden verursachen,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Pessimismus wächst: Unternehmen sehen Klimaneutralität zunehmend als unerreichbar an
15.04.2025

Die Hoffnungen auf eine rasche Klimaneutralität schwinden. Laut einer aktuellen Studie von Bain & Company ist der Optimismus unter den...

DWN
Politik
Politik Friedenssignale aus Moskau: Trump-Gesandter trifft Putin – Wirtschaftsabkommen als Schlüssel zur Deeskalation
15.04.2025

Russlands Präsident Wladimir Putin zeigt laut dem US-Sondergesandten Witkoff Bereitschaft für einen Friedensvertrag mit der Ukraine. Ein...