Bei der Zahl der Superreichen (883) belegt Deutschland weltweit den vierten Platz. Nur die USA (4.754), Großbritannien (1.044) und China (983) haben noch mehr Einwohner, denen umgerechnet über 100 Millionen US-Dollar in Assets zur Verfügung stehen.
In Deutschland gibt es 386.000 Millionäre, was einem Anteil von unter 3 Prozent aller Haushalte entspricht. Das ist ein kleiner Anteil, gemessen an Ländern wie Katar, der Schweiz oder Singapur, in denen mehr als jeder zehnte Haushalt über eine Million US-Dollar schwer ist.
Die höchste Dichte an Super-Reichen gibt es in Hong Kong (mit 16,8 auf eine Million Einwohner), gefolgt von der Schweiz (11,3 pro eine Million Einwohner) und Österreich (9,3).
Die Zahl der Millionäre wächst rasant: Im Jahr 2013 zählte die Boston Consulting Group (BCG) mehr als 16,3 Millionen Millionäre (gemessen in US-Dollar) weltweit. Das entspricht 1,1 Prozent aller Haushalte weltweit und ist ein starker Anstieg im Vergleich zum Vorjahr (13,7).
Die USA haben die meisten Millionärshaushalte (7,1 Millionen) sowie die höchste Anzahl an neuen Millionären (1,1 Millionen). Der stärkste Anstieg an Millionären ist derzeit jedoch in China zu verzeichnen. In 2012 gab es dort 1,5 Millionen Millionärs-Haushalte. Diese Anzahl ist nur ein Jahr später auf über 2,4 Millionen angestiegen. In Japan hingegen fiel die Zahl der Millionärs-Haushalte von 1,5 auf 1,2 Millionen, was durch die extreme Talfahrt der japanischen Währung Yen gegen den Dollar begründet wird (mehr hier).
In allen Segmenten über einer Million US-Dollar wird der Wohlstand bis 2018 voraussichtlich um mindestens 7,7 Prozent wachsen, berichtet BCG. Unterhalb dieser Schwelle beträgt das Wachstum bis 2018 nur 3,7 Prozent.
Die Superreichen halten weltweit über 8,4 Billionen US-Dollar, das entspricht 5,5 Prozent des globalen Vermögens. Bemerkenswert ist der Anstieg um knapp 20 Prozent seit 2012 (19,7%). Wenn dieser Trend sich fortsetzt, wird das Vermögen der Superreichen im Jahr 2018 voraussichtlich auf über 13 Billionen Dollar ansteigen, was 6,5 Prozent des globalen Vermögens entspricht.
Die Entwicklung die Folge von Netzwerk-Effekten, die sich aus den globalen Finanzströmen ergibt. DWN-Herausgeber Michael Maier hat diese globale Entwicklung in seinem neuen Buch akribisch untersucht und kommt zum Ergebnis:
"Trotz des massiven technologischen Fortschritts durch Computer- und Internettechnologie, trotz Milliarden an Falschgeld, die in das System gepumpt wurden, haben sich die Einkommensverhältnisse in den Jahrzehnten der Hyperglobalisierung deutlich zugunsten der Superreichen verschoben. Die Armen werden ärmer – und zwar weltweit. Erstmals wird auch die einstige Insel der Seligen – Europa – von diesem Trend erfasst, und zwar trotz der Europäischen Union. Diese wurde bei der Verleihung des Friedensnobelpreises im Jahr 2012 vom Nobelkomitee für »sechs Jahrzehnte der Versöhnung, der Menschenrechte, des Friedens und der Demokratie« gelobt. Deutschland, der »Exportweltmeister«, kann die soziale Balance ebenfalls nur mithilfe von beträchtlichen Schulden einigermaßen halten. In Afrika und Teilen Asiens laufen die Dinge hingegen aus dem Ruder. In den USA ist die Zweiklassen-Gesellschaft (Superreiche und Unterschicht) besonders ausgeprägt."
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