Gemischtes

Gesetzliche Krankenkassen verbuchen Millionenverluste

Lesezeit: 1 min
13.06.2014 12:55
Die gesetzlichen Krankenkassen vermeldeten im ersten Quartal 2014 Verluste im dreistelligen Millionenbereich. Den höchsten Fehlbetrag verbuchte die Techniker Krankenkasse mit 217 Millionen Euro. Es handelt sich um das erste Defizit der gesetzlichen Krankenkassen seit 2008.
Gesetzliche Krankenkassen verbuchen Millionenverluste

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die gesetzlichen Krankenkassen sind einem Zeitungsbericht zufolge im ersten Quartal erstmals seit sechs Jahren wieder in die Verlustzone gerutscht. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung vorab unter Berufung auf eigene Recherchen berichtete, lief von Januar bis März ein Defizit im dreistelligen Millionenbereich auf.

Allgemeine Ortskrankenkassen (AOK), Ersatzkassen sowie Innungskrankenkassen (IKK), die zusammen rund vier Fünftel des Marktes abdeckten, dürften demnach auf einen Fehlbetrag von etwa 200 Millionen Euro kommen. Nur die AOK habe von den genannten einen Überschuss von rund 150 Millionen Euro erzielt, berichtet die FAZ. Die Techniker Krankenkasse (TKK) habe dagegen mit 217 Millionen Euro den höchsten Verlust verzeichnet, berichtet das Handelsblatt.

Zuletzt sei das System der gesetzlichen Krankenversicherung 2008 mit einem Defizit ins Jahr gestartet. Dieses habe damals 700 Millionen Euro betragen. Seitdem sind die finanziellen Reserven der Krankenkassen deutlich gewachsen, denn die Versicherer erzielten im letzten Jahr noch einen Überschuss in Höhe von 1,2 Milliarden Euro, berichtet das Handelsblatt weiter.

Insgesamt habe die gesetzliche Krankenversicherung Rücklagen von mehr als 16 Milliarden Euro gebildet. Der Gesundheitsfonds sitze auf mehr als 13 Milliarden Euro. Die Bundesregierung plant eine Kürzung des Zuschusses für den Gesundheitsfonds. Im laufenden Jahr soll der Zuschuss nur noch 10,5 Milliarden Euro betragen und damit um 3,5 Milliarden geringer ausfallen als bisher.

Als Grund für die Fehlbeträge führen die Krankenkassen steigende Gesundheitskosten an. Zudem führten falsche Abrechnungen der Krankenhäuser für die gesetzlichen Krankenkassen zu Schäden in Milliardenhöhe. Allein im ersten Halbjahr 2013 waren rund 53 Prozent der Rechnungen fehlerhaft, sagten Vertreter der gesetzlichen Krankenversicherung. Dies resultierte in einem Schaden von 2,3 Milliarden Euro für die Krankenkassen. Die Krankenhäuser wiesen die Vorwürfe als unbegründet zurück (mehr hier).


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifrunde der Chemieindustrie: Gewerkschaft fordert mehr Lohn
26.04.2024

Im Tarifstreit in Ostdeutschlands Chemieindustrie fordert die Gewerkschaft IG BCE eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Arbeitgeber warnen vor...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - das Angebot der Essenskuriere ist kaum noch überschaubar. Wer am Markt letztlich bestehen wird,...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...