Politik

Nach Tod eines Jugendlichen: Schwere Ausschreitungen in den USA

Lesezeit: 1 min
13.08.2014 00:47
In den USA ist es zu schweren Ausschreitungen gekommen: Die Polizei hatte in Missouri einen unbewaffneten 18-jährigen Afroamerikaner erschossen. Das Opfer soll in einem Polizeiwagen gesessen haben, als die tödlichen Schüsse fielen. Seit der Tat kam es zu schweren Ausschreitungen zwischen Anwohnern und der Polizei. Die Lage in dem Ort Ferguson droht zu eskalieren.
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In den USA hat die Erschießung eines schwarzen Jugendlichen durch die Polizei erneut Unruhen ausgelöst. Ein überwiegend von Schwarzen bewohnter Vorort von St. Louis im Bundesstaat Missouri wurde zwei Tage lang von Ausschreitungen erschüttert. Bis zum frühen Dienstagmorgen wurden nach Polizeiangaben mehr als 50 Menschen festgenommen. Der 18-jährige Michael Brown starb am Samstagnachmittag durch eine Polizeikugel. Die genauen Umstände sind bislang nicht geklärt.

Der Fall weckt Erinnerungen an den Tod des 17-jährigen schwarzen Jugendlichen Trayvon Martin, der 2012 in Florida vom Mitglied einer privat organisierten Nachbarschaftswache erschossen wurde, angeblich aus Notwehr. Die Tat löste landesweite Proteste aus, die vor rund einem Jahr wieder aufflammten, nachdem der Täter von einem Gericht freigesprochen worden war (mehr dazu hier).

Der Tod Browns wird auch von der Bundespolizei FBI untersucht. Nach Angaben der örtlichen Polizei befand sich der Jugendliche in einem Polizeiwagen, als es dort zu einem Kampf kam, in dessen Verlauf ein Schuss fiel. Anschließend habe ein Beamter mehrere weitere Schüsse abgegeben, bevor er das Auto verlassen habe. In Medien wurde ein Augenzeuge mit den Worten zitiert, Brown habe die Arme gehoben, um der Polizei zu zeigen, dass er unbewaffnet sei. Identität und Hautfarbe des Polizeibeamten wurden nicht genannt. Die Polizeiwache des 21.000-Einwohner-Vororts Ferguson besteht aus 53 Beamten, nur drei davon sind schwarz.

In Ferguson waren bis in den späten Montagabend hinein immer wieder Schüsse zu hören. Die Polizei feuerte Tränengas auf Demonstranten, die Steine und Flaschen auf die Beamten warfen. Zuvor hatte die aufgebrachte Menge Autos aufgebrochen und Gebäude beschädigt. Mindestens zwei Dutzend Geschäfte wurden beschädigt. Es kam zu Plünderungen und Brandstiftung.

Wir werden das nicht einfach so hinnehmen“, sagte eine 18-jährige Demonstrantin zu Reuters. „Die Menschen haben wie im Fall von Trayvon Martin das Gefühl, dass es keine Gerechtigkeit gibt.“ Browns Familie engagierte einen Anwalt, der bereits Martins Familie vertreten hatte.

Ausschreitungen in Ferguson:

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Proteste der Anwohner von Ferguson:

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Plünderungen in Ferguson:

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Interview mit einer Augenzeugin des Vorfalls:

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