In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag hat die kurdische Terror-Organisation PKK im Südosten der Türkei eine Stellung des türkischen Militärs angegriffen. Der bewaffnete Überfall fand in der Stadt Diyarbakir statt und richtete sich gegen die Kasernen der Soldaten. Die PKK benutzte Raketenwerfer und Maschinengewehre.
Am Dienstag fand ebenfalls in der Südost-Türkei ein PKK-Hinterhalt auf ein Militär-Fahrzeug statt. Ein Soldat wurde getötet und ein weiterer verletzt. Anschließend flüchteten die PKK-Mitglieder über die Grenze in den Nordirak, meldet die Nachrichtenagentur Doğan.
Das Washington Institute for Near East Policy berichtet, dass der Nordirak ein sicheres Rückzugs-Gebiet für die PKK ist. Zahlreiche Stellungen der Terror-Organisation befinden sich an der Grenze zur Türkei.
Zuvor hatte die deutsche Bundesregierung gemeldet, dass sie die Kurden im Nordirak mit Waffen beliefern möchte. Die Lieferungen könnten zu einer massiven Aufrüstung der kurdischen Separatisten führen. Es gibt keine Garantie dafür, dass die Waffen nicht in die Hände PKK gelangen.
Dann würde der Nato-Bündnisfall eintreten. In solch einem Fall müsste sich die Bundesregierung auf die Seite der Türkei stellen. Die Feinde wären dann die Separatisten, die Deutschland zuvor aufgerüstet hatte (mehr hier).
Die türkische Regierung hat in den vergangenen Jahren den Friedensprozess mit der PKK vorangetrieben. Dieser wird vom PKK-Chef Abdullah Öcalan unterstützt. Doch einige Kader der PKK sind strikt gegen den Prozess der Aussöhnung. Sie wollen den bewaffneten Kampf fortführen.
Der türkische Innenminister Efkan Ala sagte am Mittwoch, dass die derzeitigen Angriffe der PKK reine Provokationen seien. Es gebe auf der internationalen Bühne Staaten, die Kurden und Türken gegeneinander aufbringen wollen. Der Aussöhnungsprozess werde sabotiert. Doch dieser werde unter keinen Umständen unterbrochen. Die Türkei habe 30 Jahre lang mit dem bewaffneten Kampf gegen den Terrorismus seine Kräfte vergeudet. Damit sei endgültig Schluss.