Köln schafft den Begriff "Spielplatz" ab
Spielplätze heißen künftig anders, denn die Bezeichnung sei nicht mehr zeitgemäß, erklärt die Stadt. Ab sofort trifft man sich auf "Spiel- und Aktionsflächen".
Begriff wird durch neue Bezeichnung ersetzt
Die Stadt Köln verabschiedet sich von der Bezeichnung "Spielplatz". Der Begriff sei zu eng gefasst und werde durch "Spiel- und Aktionsfläche" ersetzt, hieß es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung an den Jugendhilfeausschuss. Nach und nach sollen an den mehr als 700 Spielplätzen sämtliche Schilder ausgetauscht werden. Mehrere Medien hatten darüber berichtet.
Die bisherigen Designs seien überholt. Spielplätze sollten heute "dem geschützten Aufenthalt von Kindern und Jugendlichen im öffentlichen Raum dienen" und das Miteinander von Bürgern aller Altersgruppen stärken, heißt es in dem Schreiben.
Spielflächen sollen alle Altersgruppen einbeziehen
"Insbesondere muss dem erweiterten Inklusionsgedanken, der die Diversität der Nutzer*innen im Rahmen ihres Alters, ihrer kulturellen Hintergründe und möglicher Behinderungen berücksichtigt, Rechnung getragen werden." Deshalb werde künftig "auf den eingrenzenden Begriff 'Spielplatz' verzichtet".
Die neuen Schilder zeigen bunte Figuren, die Skateboard fahren, Ball spielen oder im Sand buddeln. Das neue Design spreche nicht nur kleine Kinder, sondern auch Jugendliche an, betonte eine Sprecherin.
Kinderlärm bleibt weiterhin erlaubt
Da die Schilder lediglich Informationscharakter und keine planungsrechtliche Relevanz hätten, sei der sonst auf Spielplätzen übliche Kinderlärm weiterhin erlaubt, heißt es in der Verwaltungsmitteilung. Dass das Wort "Spielen" auf dem Schild erscheine, ermögliche dem Ordnungsamt Eingriffe bei nicht sachgemäßer Nutzung der Fläche.
Alte Schilder werden schrittweise ersetzt
Alte, sanierungsbedürftige Schilder sollen von Herbst an über mehrere Jahre hinweg sukzessive ersetzt werden. "Ein Austausch noch funktionsfähiger Beschilderungen findet nicht statt", erklärte eine Sprecherin. Die Kosten ließen sich nicht beziffern, da sie vom Einzelpreis und der jeweiligen Bestellmenge abhingen.
An der Entwicklung des Designs habe die Jugendverwaltung ein Jahr gearbeitet und auch Kinder und Jugendliche beteiligt. Für diesen Beteiligungsprozess habe die Politik 38.000 Euro im Haushalt 2023 vorgesehen.