Politik

Gegen Russland: Dänemark beansprucht offiziell den Nord-Pol

Lesezeit: 1 min
16.12.2014 00:09
Dänemark macht Ansprüche in der Arktis geltend. Das Land will ein Gebiet über 900.000 Quadratkilometer seiner Wirtschafts-Zone einverleiben. Doch auf dieselben Formationen erhebt auch Russland Gebiets-Ansprüche. Ein dänischer Analyst sagt, dass Moskau seine militärischen Aktivitäten am Nordpol intensivieren werde.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Dänemark erhebt Anspruch auf ein Gebiet am Nordpol, das 900 000 Quadratkilometer umfasst. Das Gebiet liegt 200 Seemeilen entfernt von Grönland. Die Forderung Kopenhagens soll am Montag den Vereinten Nationen in New York vorgelegt werden.

Doch dieser Vorstoß der Dänen ist konfliktträchtig, weil auch andere Staaten Ansprüche auf Teile der Arktis erheben. Darunter befinden sich unter anderem die skandinavischen Länder, Kanada, die USA, Island und Russland. Diese Länder sind neben Dänemark auch Mitglieder der Kooperations-Gruppe Arktischer Rat. Zudem sind Südkorea, China und Japan Beobachterländer des Arktischen Rats. Dänemark und die anderen Mitglieder befürchten, dass Russland seinen Einfluss in der Arktis zu sehr ausweitet.

Sie glauben, dass Russland wie im Krim-Konflikt auf eine Expansion aus ist. Tatsächlich bauen die Russen Stützpunkte in der Arktis aus. Zudem möchten sie sich für die Zukunft den Nördlichen Seeweg als Schifffahrtsweg sichern. Ein Großteil der Arktis hat noch keine rechtmäßigen Besitzer. Doch jeder der benannten Staaten hat die Möglichkeit, innerhalb von zehn Jahren nach Ratifizierung des Seerechts-Übereinkommens (SRÜ) ihre aktuell kontrollierten Wirtschafts-Zonen auszuweiten.

Dazu muss ein Antrag bei der UN eingehen. Anträge sind bisher von Russland und Norwegen eingegangen. Kanada will den beiden Ländern folgen. Da Dänemark das SRÜ im Jahr 2004 ratifiziert, stellt sie nach den verbindlichen zehn Jahren den Antrag. Allerdings erhebt Dänemark auch Ansprüche auf Gebiete, die gleichzeitig von Kanada und Russland beansprucht werden.

Einige Analysten glauben, dass es zu Spannungen zwischen Russland und Dänemark kommen wird. Johannes Nordby, Analyst beim Royal Danish Defence College, meldet auf Twitter: „Dänemarks Ansprüche entlang des Lomonosow-Kamms wird nur noch mehr militärische Aktivitäten Russlands im Baltischen Meer auslösen, um Druck auf Dänemark auszuüben.“

Der Lomonosov-Kamm ist eine unerforschte Formation und erstreckt sich von Nordkanada bis nach Russland.


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Nato-Raketenabwehrschirm: Polen verstärkt seine Sicherheitsmaßnahmen - und Russland droht
14.11.2024

In einer klaren Reaktion auf die anhaltende Bedrohung aus Russland wurde in Polen kürzlich ein Stützpunkt für den...

DWN
Politik
Politik Ukraine unter Druck, Nato-Chef Rutte fordert mehr Hilfe
13.11.2024

Nato-Generalsekretär Mark Rutte zufolge müssen die westlichen Partner jetzt fest „zusammenstehen.“ Er fordert mehr Unterstützung...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Konjunktur-Jahresbericht: Wirtschaftsweise senken Wachstumsprognose - und warnen vor Trump-Politik
13.11.2024

Angesichts der politischen Unsicherheiten und der anhaltenden Konjunkturflaute haben die Wirtschaftsweisen ihr Jahresgutachten vorgestellt....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Ford: Stellenabbau droht - Kurzarbeit für 2.000 Beschäftigte in Köln
13.11.2024

Über Jahrzehnte hinweg konnte Ford auf dem europäischen Automarkt punkten, etwa mit dem beliebten Kleinwagen Fiesta. Inzwischen setzt das...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienpreise: Berlin erreicht Talsohle - was jetzt für Immobilienbesitzer wichtig wird
13.11.2024

Im Jahr 2023 gab es eine seltene Korrektur auf dem Berliner Immobilienmarkt nach rasant steigenden Preisen. Aktuell stabilisieren sich die...

DWN
Politik
Politik Neues Selbstbestimmungsgesetz in Deutschland – Russland geht den entgegengesetzten Weg
13.11.2024

Deutschland und Russland verfolgen völlig unterschiedliche Ansätze in der Geschlechter- und Familienpolitik: Während Deutschland mit dem...

DWN
Politik
Politik „Unvermeidlich“: Scholz verteidigt Ampel-Aus, nennt noch mögliche Gesetz-Beschlüsse
13.11.2024

Eine Woche nach dem Aus der Ampel-Koalition hat Bundeskanzler Scholz im Bundestag eine Regierungserklärung zur „aktuellen Lage“...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft CO2-Emissionen: Bedarf an fossilen Brennstoffen bleibt hoch
13.11.2024

Die globalen CO2-Emissionen steigen weiter an – trotz einiger Fortschritte in Ländern wie Deutschland und den USA. 2024 könnte ein...