Russlands größter Ölproduzent Rosneft hat den Kauf des Ölhandelsgeschäfts der US-Bank Morgan Stanley abgesagt. „Nachdem große Anstrengungen in das Geschäft gesteckt wurden, bedauern beide Seiten, dass er nicht vollendet werden kann“, teilte Rosneft am Montag in Moskau mit. „Trotzdem werden beide Seiten in anderen Bereichen kooperieren.“ Rosneft macht die amerikanischen Aufsichtsbehörden für das Scheitern verantwortlich. Die USA haben Russland wegen des Vorgehens in der Ukraine mit Sanktionen belegt. Das hat es Rosneft erschwert, die Übernahme und das Tagesgeschäft zu finanzieren.
Morgan Stanley prüft nun eine Reihe von Alternativen. Dabei werde man sowohl das Interesse der Aktionäre als auch das der Beschäftigten und Kunden berücksichtigen, teilte die Bank mit.
Morgan Stanley will die Ölhandelssparte seit rund zwei Jahren verkaufen. Die Bank steht dabei unter Druck der US-Aufsichtsbehörden, die den Handel mit Öl für zu riskant für das Geldhaus halten. Sie fürchten, dass etwa bei einem Tankerunglück auf das Geldinstitut Milliardenrisiken zukommen könnten.
Der Ölpreis-Verfall birgt auch für den Billionen-Markt an Derivaten ein enormes Risiko. Bricht der Markt hier ein, droht ein neuer Bedarf an Bailouts der Banken, die mit diesen Papieren handeln. Die US-Regierung hat, von der Wall Street entsprechend motiviert, still und leise begonnen, die Steuerzahler ins Risiko zu nehmen.