Politik

Steinmeier warnt vor einer Spaltung Europas wegen Ukraine-Konflikt

Bundesaußenminister Steinmeier sieht in der Entwicklung in der Ukraine ein Wegscheide der Friedenspolitik in Europa. Interessant: Steinmeier verzichtet in seiner Analyse auf Schuldzuweisungen in Richtung Russland.
07.02.2015 19:05
Lesezeit: 1 min

Nach monatelangen Vermittlungsversuchen hat Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier die Parteien im Ukraine-Konflikt aufgefordert, endlich selbst Verantwortung für ihr Schicksal zu übernehmen. "Mit Blick auf die letzten Entwicklungen in der Ukraine stehen wir an so etwas wie einer Wegscheide", sagte Steinmeier am Samstag auf der Münchner Sicherheitskonferenz. Die Konfliktparteien müssten sich nun entscheiden, "entweder der militärischen Konfrontation freien Lauf zu lassen in Debalzewo oder in Mariupol oder anderswo und damit die offene militärische Auseinandersetzung mit möglicherweise weiteren tausend Opfern zu suchen", sagte der Minister. "Oder sie sind bereit, an der Herbeiführung eines wirklichen Waffenstillstandes mitzuwirken, an einem Strang zu ziehen und dafür die notwendigen politischen Kompromisse einzugehen."

Dabei stehe nicht nur die Ukraine an einem Wendepunkt. "Die Krise in der Ostukraine könnte auch eine Wegscheide sein für Europa, (...) für die ganze europäische Friedensordnung, wie sie über Jahrzehnte hinweg gewachsen ist und für die viele Generationen politisch gearbeitet haben", sagte der Minister und warnte damit indirekt vor einem Rückfall in den Kalten Krieg. Wenn nun der Weg in die Rechtlosigkeit und Konfrontation gewählt werde, könne es Jahrzehnte dauern, um die Scherben dieser falschen Politik wieder aufzukehren. "Es wird schwer sein, einen Riss, der auf diese Weise dann durch Europa gehen würde, danach zu kitten", sagte Steinmeier. "Eine neue Spaltung Europas würde drohen, und es ist das, was wir alle miteinander zu verhindern haben."

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen BMW-Aktie: Gewinn beim Hersteller BMW sackt ab - die ganz fetten Jahre sind vorbei
14.03.2025

Nach Jahren extremer Erträge geht es für die Autohersteller gerade abwärts. Doch selbst nach den aktuellen Einbrüchen verdienen...

DWN
Politik
Politik Grüne blockieren schwarz-rotes Finanzpaket – Streit um Europas Zukunft
14.03.2025

Die Grünen stellen sich gegen das Finanzpaket von Union und SPD. Fraktionschefin Katharina Dröge fordert, Verteidigungs- und...

DWN
Technologie
Technologie Polen will Bau von AKW an der Ostsee 2028 starten
14.03.2025

Deutschland hat sein letztes Atomkraftwerk abgeschaltet. Polen indes will seinen ersten Reaktor direkt am Ostseestrand errichten. Das...

DWN
Panorama
Panorama Vorsorge Gesundheit: Krankenkassen-Boni noch bis 31. März sichern
14.03.2025

Viele Krankenkassen fördern ein gesundheitsbewusstes Verhalten ihrer Versicherten mit Bonuszahlungen. Wer davon profitieren möchte,...

DWN
Finanzen
Finanzen Die unsichtbare Enteignung: Wie Inflation unser Vermögen entwertet
14.03.2025

Inflation – die größte legale „Enteignung“ der Geschichte? Während Verbraucher unter steigenden Preisen ächzen, kassiert der...

DWN
Immobilien
Immobilien Offene Immobilienfonds in Schockstarre: Anleger ziehen Milliarden ab - wie geht es weiter?
13.03.2025

Aktuelle Daten zeigen, dass Anleger Summen in Milliardenhöhe aus offenen Immobilienfonds abziehen. Januar war der schlimmste Monat seit...

DWN
Finanzen
Finanzen Fast 3000 Dollar: Goldpreis erreicht neuen Höchststand
13.03.2025

Zölle, Gegenzölle, Strafzölle: Der von den USA entfachte Handelsstreit treibt Anleger zum Gold als sicheren Hafen. Seit dem Amtsantritt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Volkswagen-Absatzrekord: VW verkauft mehr Currywürste als Autos
13.03.2025

Vegan war gestern: Sie ist seit Jahren das meistverkaufte Produkt der Marke Volkswagen: die VW-Currywurst. Und während der Autoabsatz...