Finanzen

Spanien: Finanzpolizei will Bürger auf Facebook wegen Steuern ausforschen

Spanien will die Steuern der Bürger über Facebook und Twitter eintreiben. Im vergangenen Jahr konnten so bereits prominente Sportler der Steuerhinterziehung überführt werden. Neben den sozialen Netzwerken studieren die Finanzbehörden auch Online-Plattformen zum Verkauf von Autos und der Vermietung von Häusern.
02.03.2015 00:56
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Facebook, Twitter und Co. sollen in Spanien stärker zur Aufdeckung von Steuerbetrug herangezogen werden. Erste steuerliche Überprüfungen aufgrund von Informationen aus dem Internet hat es bereits im vergangenen Jahr gegeben. Nun soll aber auch spezielle Software verwendet werden, zudem werden Computerexperten den Mitarbeitern bei den Überprüfungen helfen. Ziel ist es, auch Informationen im Internet zu finden, die nicht offensichtlich mit einem möglichen Steuerbetrug in Verbindung zu bringen sind.

Die sozialen Netzwerke sollen auch genutzt werden, um berufliche Kontakte, die Familienverhältnisse der Betroffenen zu rekonstruieren oder eine nicht deklarierte Geschäftstätigkeit aufzudecken, berichtet El Pais. Besonders ergiebig sind neben den sozialen Netzwerken der spanischen Behörde zufolge Online-Plattformen zum Verkauf von Autos und der Vermietung von Häusern.

Aber auch ein Blick in ein Star-Magazin kann aufschlussreich sein. So hatte ein Bericht über das Luxus-Haus des Motorradrennfahrers Jorge Lorenzo in einem solchen Magazin eine steuerliche Überprüfung zur Folge. 2014 entdeckte die spanische Steuerbehörde nicht deklarierte Steuerschulden in Höhe von 12,3 Milliarden Euro, 12,5 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor, so die Spanish News Today. Neben der spanischen Prinzessin Cristina waren auch Fußballstar Lionel Messi und sein Vater im vergangenen Jahr in das Netz der Steuerbehörde geraten. Und erst vor Kurzem ist der Präsident des FC Barcelona aufgrund eines fragwürdigen Deals mit dem Brasilianer Neymar wegen Steuerhinterziehung angeklagt worden (siehe Video).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Steuerlast: Wie Deutschland Durchschnittsverdiener abzockt und Spitzenverdiener entlastet
09.08.2025

Deutschland hat die zweithöchste Abgabenlast weltweit – aber nur für Normal- und Geringverdiener. Ein OECD-Vergleich zeigt, dass...

DWN
Technologie
Technologie Zwei Jahre für einen neuen Funkmast: Warum Deutschland beim Netzausbau hinten liegt
09.08.2025

Trotz hoher Netzabdeckung kämpfen Unternehmen hierzulande mit Funklöchern und hohen Kosten. Eine Ericsson-Studie zeigt, wie stark...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chinas Milliardenpläne in der Arktis: Konkurrenz für Suez- und Panamakanal
09.08.2025

China und Russland treiben gemeinsam ein Milliardenprojekt in der Arktis voran, das den Suez- und Panamakanal umgehen könnte. Die...

DWN
Finanzen
Finanzen So werden Sie reich mit Autos: Warum Oldtimer besser sind als Aktien
09.08.2025

Oldtimer als Kapitalanlage? Zwei Autoprofis erklären, warum Klassiker und Supersportwagen echte Geldmaschinen sind – und welche Modelle...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zölle treiben Afrika in Chinas Einflusszone
09.08.2025

Afrikas Exporte geraten ins Fadenkreuz von Trumps Zollhammer – doch für China öffnet sich ein geopolitisches Zeitfenster. Wie der...

DWN
Politik
Politik Haushaltsplan: Sondervermögen Infrastruktur – wohin fließt das Geld eigentlich?
09.08.2025

Nach viel Hin und Her haben sich Union und SPD auf einen Haushaltsplan 2025 und folgend bis 2029 geeinigt. Neben hohen Investitionen in...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Umbau der US-Verteidigung stellt Milliardenprojekte infrage
09.08.2025

Donald Trump krempelt die US-Verteidigung radikal um: Alte Kampfjets werden verschrottet, Milliarden in neue Tarnkappenbomber investiert....

DWN
Politik
Politik 50 Jahre Abkommen von Helsinki – ein Pakt ohne Erbe
09.08.2025

Vor 50 Jahren versprach das Abkommen von Helsinki eine neue Weltordnung aus Kooperation und Respekt. Heute, im Zeitalter hybrider Kriege,...