Politik

Gegen Russland: Rumänien startet Gas-Lieferungen nach Moldawien

Lesezeit: 1 min
05.03.2015 23:58
Die EU und Rumänien wollen die Abhängigkeit Moldawiens von Energie-Importen aus Russland abbauen. Die zu diesem Zweck gebaute Pipeline soll die Energieabhängigkeit Moldawiens von Russland Schritt für Schritt verringern. Am Mittwoch hat Rumänien erstmals mit Gaslieferungen nach Moldawien begonnen.
Gegen Russland: Rumänien startet Gas-Lieferungen nach Moldawien

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Rumänien hat am Mittwoch damit begonnen, Moldawien mit Gas zu beliefern, um die Energieabhängigkeit des Landes von Russland zu verringern. „Es ist das erste Mal, dass Gas vom Westen in den Osten fließt“, zitiert ABC News die moldawische Außenministerin Natalia Ghermann.

Die rumänisch-moldawische Pipeline ist 43 Kilometer lang und verläuft von der rumänischen Stadt Iasi nach Ungheni in Moldawien. Die Finanzierung der Pipeline wurde fast vollständig von Bukarest übernommen. Rumänische Regierungsvertreter sagen, dass im aktuellen Jahr insgesamt 16 Millionen Kubikmeter Gas nach Moldawien fließen sollen, was 1,6 Prozent des jährlichen Gasverbrauchs der Menschen in Moldawien abdecken würde. Im Gegensatz zu anderen Ländern in der Region, ist das EU-Mitglied Rumänien in der Lage, 85 Prozent seines Gasbedarfs aus seiner heimischen Produktion abzudecken.

Der rumänische Präsident Klaus-Werner Johannis befand sich Ende Februar auf einem Staatsbesuch in der moldawischen Hauptstadt Chisinau. „Rumänien ist ein Stabilitätsanker für die gesamte Region und ein Partner für seine Nachbarn, vor allem für Chisinau und Kiew“, zitiert ihn Notizie Geopolitiche. Moldawien leide immer noch unter dem „russischen Einfluss“, so Johannis. Bukarest werde gemeinsam mit Brüssel die Energieabhängigkeit Chisinaus von Moskau auflösen. Im vergangenen Jahr hatte Moldawien ein Assoziierungsabkommen mit der EU unterzeichnet. Anschließend hatte der Kreml mit einer Erhöhung der Gaspreise gedroht.

Zwischen Moldawien und Russland herrscht auch ein jahrzehntelanger Streit über den rechtlichen Status der Region Transnistrien, welches aktuell unter russischem Einfluss steht. Transnistrien befindet sich im Osten von Moldawien und ist seit Anfang der 1990er Jahre de facto unabhängig. Doch Chisinau will die Unabhängigkeit des Gebiets nicht anerkennen.

Bei den vergangenen Parlamentswahlen 2014 in Moldawien konnten sich die EU-freundlichen Parteien überraschend durchsetzen. Sie erreichten gemeinsam 44 Prozent. Die pro-russischen Sozialisten kamen auf 21,5 Prozent. Die Opposition warf der Regierung Wahlmanipulation vor. In Moskau kam es anschließend zu Protesten am moldawischen Konsulat, weil dort viele Menschen wegen langer Wartezeiten keine Chance mehr hatten, ihre Stimme abzugeben. „Wir sind mit Russland!“ und „Wir wollen keine EU!“, skandierten die Menschen. Nach offiziellen Angaben leben in Russland mehr als 700.000 Moldawier.

In Rumänien war es nach der Wahl im November 2014 ebenfalls zu Protesten gekommen: Dort hatte sich die EU-freundliche Opposition durchgesetzt. Zahlreiche Wähler, vor allem im Ausland, waren allerdings an der Stimmabgabe gehindert worden. 


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifrunde der Chemieindustrie: Gewerkschaft fordert mehr Lohn
26.04.2024

Im Tarifstreit in Ostdeutschlands Chemieindustrie fordert die Gewerkschaft IG BCE eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Arbeitgeber warnen vor...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - das Angebot der Essenskuriere ist kaum noch überschaubar. Wer am Markt letztlich bestehen wird,...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...