Finanzen

World Gold Council will aus umstrittenem Londoner Fixing aussteigen

Lesezeit: 1 min
04.04.2015 01:42
Der World Gold Council überlegt, den außerbörslichen Goldhandel in London durch ein neues System zu ersetzen. Seit März wird der Goldpreis durch ein elektronisches System bestimmt und nicht mehr durch fünf Großbanken.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der World Gold Council (WGC) überlegt offenbar die Einführung eines neuen Londoner Handelsplatzes für den außerbörslichen Goldhandel. Der WGC ist das weltweit wichtigste Handelsorgan der Goldindustrie. Die Organisation, bestehend aus 19 Goldminen-Betreibern, und mindestens fünf Banken sollen bereits erste Gespräche geführt haben, berichtet die FT.

Das könnte den Abzug vom Londoner Over-the-Counter-Goldmarkt (London Bullion Market), der für seine mangelnde Transparenz kritisiert wurde, bedeuten. Der WGC soll bereits eine Reihe von Beratern angestellt haben. Diese haben laut FT in den vergangenen sechs Monaten an einem Business Case für Banken gearbeitet, die an dem alternativen Handelsmodell interessiert sind.

Der Londoner Goldmarkt, dessen Handel entweder direkt oder im Auftrag von Kunden, etwa Zentralbanken und Juwelieren, weltweit stattfindet, hat im vergangenen Monat ein elektronisches System zur Bestimmung des Goldpreises eingeführt.

Seit dem Jahr 1919 wurde der Goldpreis zweimal täglich von der London Bullion Market Association (LBMA) bestimmt. Anfang 2014 kündigte die Deutsche Bank an, sich nicht mehr an der Fixierung des Goldpreises zu beteiligen. Die dafür verantwortlichen Großbanken stehen im Verdacht, die Preise für Gold und Silber zu manipulieren. Bafin-Chefin Elke König sagte damals, die Manipulation der Edelmetall-Preise sei schlimmer als der Libor-Skandal. Die Fixierung ist so wichtig, weil sich weltweit auch die Verkäufe von physischem Gold daran orientieren.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Technologie
Technologie Lithium-Abbau in Deutschland: BGR-Forscher starten Tiefenförderung in der Lüneburger Heide
10.05.2024

Der Weg zu einer nachhaltigen Elektromobilität führt möglicherweise durch die Lüneburger Heide: Die Die Bundesanstalt für...

DWN
Finanzen
Finanzen Genomsequenzierung: Investieren in die personalisierte Medizin der Zukunft
09.05.2024

Genomsequenzierung, Gentherapie, personalisierte Medizin: Die Medizin- und Pharma-Industrie steht vor einem Wendepunkt. Gleichzeitig sind...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview zur Mafia in Deutschland: „Hier gehe ich von Strafvereitelung im Amt aus“
09.05.2024

Italienische Mafia-Organisationen gewinnen in Deutschland zunehmend an Einfluss – und können dabei teilweise auf das stillschweigende...

DWN
Technologie
Technologie Luftfahrt: Klimaneutralität bis 2050 wohl unrealistisch
09.05.2024

Der Luftverkehr gilt als ein starker Treiber zur Klimakrise. Mit technischen Lösungen klimaschonendes- oder gar klimaneutrales Fliegen zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Aktien: Warum die Kapitalrendite eines Unternehmens wichtiger als die Bewertung ist
09.05.2024

Was bestimmt eigentlich den Wert einer Aktie? In der Berichterstattung stehen häufig Kennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis im...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Hybrides Arbeiten liegt im Trend - nicht nur aus Umwelterwägungen
09.05.2024

Die klassische Büroarbeit hat es spätestens seit Corona schwer, sich gegen das geschätzte Homeoffice zu behaupten. Immer mehr...

DWN
Technologie
Technologie Erneuerbare Energien knacken wichtige Marke
09.05.2024

Erneuerbare Energien wachsen vor allem dank Wind- und Solarenergie. Der Anteil an der globalen Stromproduktion beträgt mittlerweile 30...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Sicherheitsalarm: Wie sich Unternehmen gegen Spionage und Cyberbedrohungen schützen können
09.05.2024

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik warnt davor, dass die Bedrohungslage im Cyberraum ernst ist, insbesondere in Bezug...