Finanzen

Ölpreis steigt: Jemen stoppt Produktion von Flüssig-Gas

Die Total-Tochter Yemen LNG hat die Produktion von Flüssig-Gas im Jemen vorübergehend eingestellt. Der Ölpreis ist am Dienstag erneut angestiegen. Ein langfristiger Ausfall der LNG-Produktion dürfte den Ölpreis weiter in die Höhe treiben.
14.04.2015 23:36
Lesezeit: 1 min

Der jemenitische Energie-Riese Yemen LNG hat all seine Produktions- und Exportvorgänge von LNG-Flüssiggas gestoppt und evakuiert Mitarbeiter aus seiner Anlage in Balhaf. Denn die aktuellen Kämpfe zwischen Huthi-Rebellen und Regierungs-Truppen nähern sich der wichtigen wirtschaftlichen Infrastruktur des Landes. Russland evakuierte bereits US-Bürger, Briten und Ukrainer aus dem Jemen.

Der größte Aktionär von Yemen LNG ist der französische Mineralöl-Konzern Total. Nach Angaben von Yemen LNG halten die Franzosen 39,62 Prozent der Anteile. Die Export-Anlagen von Yemen LNG befinden sich am Golf von Aden in Schabwa.

Der Konflikt im Jemen brach Ende März aus und trieb den Ölpreis wieder in die Höhe. Am Dienstagnachmittag stieg der Preis für die richtungsweisende Nordseeöl-Sorte Brent um mehr als 1,4 Dollar auf 59,31 Dollar pro Barrel. Die US-Sorte WTI kletterte auf 54,08 Dollar Barrel, berichtet Bloomberg. Ein langfristiger Ausfall der LNG-Fördermengen im Jemen dürfte den Ölpreis weiter in die Höhe treiben.

Hinzu kommt die Gefahr, dass der Jemen-Konflikt auf Saudi-Arabien, das zu den wichtigsten Öl-Produzenten der Welt zählt, übergreifen und den Ölpreis nochmal in die Höhe treiben könnte. Die Saudis hatten sich innerhalb der OPEC-Staaten bisher gegen Kürzungen bei den Öl-Fördermengen ausgesprochen. Ein Interesse an der Stabilisierung des Ölpreises haben sie offenbar nicht. Saudi-Arabien verfügt über die weltweit größte Rohöl-Produktions-Kapazität.

Nach Angaben der US-Energieagentur (EIA) sind die Ökonomien Asiens die wichtigsten Absatzmärkte für LNG-Gas aus dem Jemen. 2013 gingen 85 Prozent der LNG-Exporte nach Asien, 14 Prozent nach Lateinamerika und ein Prozent nach Europa.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Ukraine-Krieg: Frieden zwischen Ukraine und Russland kann neue Aktienrallye in Europa auslösen
20.04.2025

Deutschland als größte Volkswirtschaft Europas leidet in besonderem Maße unter den wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Kriegs. Hohe...

DWN
Politik
Politik Was sich im Mai ändert: Neue Namensregeln, schärferer Biomüll-Kurs und Abschied von Skype
20.04.2025

Im Mai 2025 kommen wichtige Änderungen auf Bürger zu: Neue Nachnamensregeln für Familien, strengere Biomüll-Kontrollen, digitale...

DWN
Finanzen
Finanzen Ride Them Out: Den richtigen Moment in der Börsen-Blasen-Strategie finden
20.04.2025

Die Finanzwelt steht immer wieder vor der Frage, wie man in turbulenten Zeiten richtig handelt. Dieser Artikel beleuchtet, warum es oft...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Abschottung statt Gastfreundschaft: Trumps zweite Amtszeit trifft Amerikas Tourismusindustrie
20.04.2025

Internationale Reisende meiden die USA – Fälle willkürlicher Festnahmen an den Grenzen häufen sich. Europas Touristen ziehen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Shell: Asien als Haupttreiber des LNG-Wachstums bis 2040
20.04.2025

Shell prognostiziert einen Anstieg des globalen LNG-Verbrauchs um 60 Prozent bis 2040, vor allem getrieben durch die steigende Nachfrage in...

DWN
Politik
Politik Asien-Investor: „Jetzt beginnt Trumps Schicksalsvierteljahr“
20.04.2025

Ein schwedischer Analyst in Vietnam sieht das Weiße Haus vor einem Finanzbeben – und erkennt zugleich geopolitische Chancen für...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutschlands Brücken sind marode – reicht eine Finanzspritze aus?
20.04.2025

Deutschlands Brücken sind in einem kritischen Zustand – ein aktuelles Beispiel ist die A100-Brücke in Berlin. Die sogenannte...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft De-minimis-Ausnahme: Trump hat europäischen Unternehmen bisher ein Geschenk im Wert von 800 Dollar hinterlassen
19.04.2025

Trumps Zollpolitik ermöglicht es europäischen Unternehmen, Waren bis 800 Dollar zollfrei in die USA zu versenden. Doch Experten warnen,...