Finanzen

Börse: Dax schließt 1,4 Prozent im Plus

Lesezeit: 2 min
04.05.2015 18:18
In London ist heute Feiertag, die Liquidität an den Märkten Europas ist daher gering. Der Crash bei der deutschen Bundesanleihe setzt sich fort, weil die Märkte den Schalter umgelegt haben und nun Inflation erwarten, der Euro zeigt leichte Schwäche.
Börse: Dax schließt 1,4 Prozent im Plus

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die Hoffnung auf eine bald wieder anziehende Konjunktur in China hat den europäischen Aktienmärkten zu Wochenbeginn Rückenwind verliehen. Die enttäuschenden Daten aus dem Reich der Mitte nährten Spekulationen, dass die Notenbank der chinesischen Wirtschaft mit frischen Geldspritzen unter die Arme greifen wird, sagte Analyst Daniel Hynes von der ANZ Bank.

Der Dax, in dem zahlreiche exportorientierte Werte vertreten sind, kletterte um 1,4 Prozent auf 11.619,85 Punkte. Der EuroStoxx50 legte 0,5 Prozent auf 3632,94 Zähler zu. Auch die Wall Street notierte zu Handelsschluss in Europa im Plus.

Für gute Stimmung im Dax sorgten ebenfalls Konjunkturdaten aus der deutschen Industrie. Der Einkaufsmanagerindex sank im April zwar um 0,7 auf 52,1 Punkte. Gleichzeitig hielt er sich jedoch über der Marke von 50 Zählern, ab der Wachstum signalisiert wird. Das deutsche Wachstum sei solide und stütze den Aktienmarkt, sagte Christian Stocker, Stratege bei UniCredit.

Für den Euro ging es nach den Kursgewinnen der vergangenen Tage wieder etwas bergab - er notierte bei 1,1150 Dollar nach knapp 1,12 Dollar im Schlussgeschäft vom Freitag. Schwindende Aussichten auf eine baldige Zinserhöhung in den USA hatten die Gemeinschaftswährung in der vergangenen Woche rund vier US-Cent nach oben getrieben.

In China fiel das Stimmungsbarometer der Einkaufsmanager im April auf 48,9 Punke von 49,6 Zählern. Damit lag es weiter unter der Wachstumsschwelle und auf dem tiefsten Stand seit einem Jahr. Die Regierung müsse eingreifen, wenn sie sicherstellen wolle, dass das Wirtschaftswachstum im Gesamtjahr nicht unter die Marke von sieben Prozent fällt, sagte Volkswirtin Annabel Fiddes vom Datenanbieter Markit.

Diese Spekulationen beflügelten vor allem die Preise für Industriemetalle, da China der weltweit größte Verbraucher dieser Rohstoffe ist. Der chinesische Eisen-Future stieg um 3,2 Prozent auf 425 Yuan (68 Dollar) je Tonne und der Shanghaier Stahl-Kontrakt um 2,2 Prozent auf 2413 Yuan (389 Dollar). Kupfer verteuerte sich dort sogar um 3,7 Prozent auf 45.710 (7361 Dollar) je Tonne. An der Londoner Metallbörse LME wurden wegen eines Feiertags keine Metalle gehandelt.

Am Anleihemarkt standen die Kurse der Bundesanleihen nach dem "Blitz-Crash" der Vorwoche weiter unter Druck. Im Gegenzug stieg die Rendite der Titel bis auf 0,455 Prozent, den höchsten Stand seit fast dreieinhalb Monaten. Die Kursverluste der vergangenen Tage zeigten, wie nervös die Anleger angesichts der hohen Bewertung deutscher Staatsanleihen seien, schrieben die Analysten der Helaba in einem Kommentar. Die Anleihenkäufe der EZB hatten die Kurse der Bundespapiere deutlich nach oben getrieben, die Rendite war zeitweise auf ein Rekordtief von 0,050 Prozent gefallen.

Unter den Einzelwerten waren diejenigen Werte gefragt, die zuletzt besonders stark verloren hatten. Im Dax stiegen die Aktien von Infineon um bis zu 4,8 Prozent auf 11,09 Euro nach einem Abschlag von 7,3 Prozent in den vergangenen fünf Handelstagen.

Bei K+S sorgten Übernahmespekulationen in der Agrochemie für Kurssprünge. Die Aktien des Salz- und Düngemittelherstellers kletterten in der Spitze um 4,4 Prozent auf 30,61 Euro. Der US-Konzern Monsanto soll einem Bloomberg-Bericht zufolge in den vergangenen Wochen erneut mit Übernahmeabsichten an Syngenta herangetreten sein. Die Syngenta-Aktien schossen an der Börse in Zürich zeitweise um mehr als elf Prozent nach oben. Monsanto verloren in New York 1,5 Prozent. Gestützt wurden K+S laut Händlern aber auch durch positive Branchennachrichten: So konnte der russische Düngemittel-Hersteller Uralkali eine Preiserhöhung für seine Verkäufe nach Indien durchsetzen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Prognose: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tarifrunde der Chemieindustrie: Gewerkschaft fordert mehr Lohn
26.04.2024

Im Tarifstreit in Ostdeutschlands Chemieindustrie fordert die Gewerkschaft IG BCE eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Arbeitgeber warnen vor...

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - das Angebot der Essenskuriere ist kaum noch überschaubar. Wer am Markt letztlich bestehen wird,...