Zwei der weltweit führenden Investment-Banken, Société Générale und Goldman Sachs, wollen den Online-Finanzdienstleister aus der Peer-to-Peer-Branche (P2P), Aztec Money, unterstützen. Investitionen von Banken, Hedgefonds und Vermögensverwaltern in P2P-Firmen werden sowohl durch die Suche nach höheren Renditen als auch durch die Verbriefung von Vermögenswerten angetrieben.
Die wachsende P2P-Branche zieht auch hochkarätige Personen wie Arianna Huffington, Präsidentin und Chefredakteurin der Huffington Post Media Group, an. Sie wurde in den Vorstand des P2P-Unternehmens Payoff berufen. Hauptinvestor von Payoff ist der ehemalige Pimco-Chef Mohamed El Erian. Der Finanz-Dienstleister ist in den USA tätig, wo der P2P-Markt von Lending Club und Prosper dominiert wird, berichtet die Financial Times. Lending Club ist weltweit die größte P2P-Kreditgeber. Der Economist berichtete im vergangenen Jahr, dass Zweidrittel aller Geldmittel, die von Lending Club bereitgestellt werden von P2P-Investoren stammen. Im Dezember wagte Lending Club den Börsengang, der mit 8,5 Milliarden Dollar bewertet wurde.
In den USA gehören die größten Banken und Finanzdienstleister des Landes zu den wichtigsten Investoren in der P2P-Branche. Somit wird die Kredit-Vergabe bei den P2P-Firmen über Gelder aus Finanzinstitutionen deutlich erhöht. In Großbritannien sind die Santander und Royal Bank of Scotland Partnerschaften mit P2P-Firmen eingegangen.
Doch die Beteiligung von Geschäfts-Banken in der P2P-Branche steht auch in der Kritik. Denn ursprünglich wurden die P2P-Plattformen als ernstzunehmende Konkurrenz für den Banken-Sektor gegründet. Derzeit droht der Branche eine Übernahme durch die Geschäfts- und Investmentbanken.
David Stevenson, Chefredakteur der AltFinanceNews, sagte kürzlich auf einer Branchenkonferenz in New York, dass die P2P-Branche einen Prozess der Institutionalisierung durchlaufe. „Das ist schon fast zu einer konventionellen alternativen Anlageklasse geworden“, so Stevenson.