Gemischtes

Auswärtiges Amt: Griechenland-Reisen nur mit Bargeld

Das Auswärtige Amt warnt deutsche Reisende, nur mit ausreichend Bargeld nach Griechenland zu fahren. Es könne zu erheblichen Wartezeiten an den Bankomaten kommen. Der Reiseveranstalter TUI sieht keine Probleme für Pauschalreisende.
28.06.2015 13:05
Lesezeit: 1 min

Die Bundesregierung rät allen Griechenland-Reisenden, sich vorab mit ausreichend Bargeld zu versorgen. «In Griechenland kann es bei der Bargeldversorgung zu erheblichen Wartezeiten kommen, auch zu Engpässen beispielsweise bei der Ausstattung der Automaten mit Bargeld», heißt es in einem aktuellen Hinweis, den das Auswärtige Amt am Sonntag auf seiner Internetseite veröffentlichte. Reisenden wird außerdem empfohlen, «sich zur Lageentwicklung über diese Reisehinweise und die Medien informiert zu halten». Nach dem Scheitern der Gespräche Athens mit den Geldgebern droht dem Euro-Land die Staatspleite.

Trotz dieser Hinweise sieht der Reiseveranstalter Tui keine Auswirkungen für Pauschalurlauber, die in nächster Zeit nach Griechenland reisen wollen. Generell seien Kunden, die eine Veranstalterreise buchen, am besten abgesichert, da touristische Leistungen wie Flüge, Hotelübernachtungen oder Bustransfers eingekauft und vertraglich fixiert sind. Es sei zu empfehlen, eine Mischung an verschiedenen Zahlungsmitteln wie Bargeld und Karten mitzuführen, teilte Tui am Samstag mit.

Angesichts der sich zuspitzenden Finanzkrise Griechenlands haben die Niederlande Touristen vor einer Reise in das Land zu erhöhter Aufmerksamkeit ermahnt. «Bereiten Sie Ihren Aufenthalt besonders gut vor, und achten Sie auf Veränderungen der Situation», schreibt das niederländische Außenministerium am Sonntag auf seiner Homepage.

Urlauber sollten auf jeden Fall genügend Bargeld mitnehmen. «Sollte der Zahlungsverkehr durch die finanzielle Unruhe behindert werden, kann in Griechenland vielleicht kein Geld mehr gepinnt werden», warnt das Ministerium. Touristen wird auch dringend geraten, sich ständig über die jüngsten Entwicklungen zu informieren.

In Zypern war es beim Crash im Jahr 2012 zu chaotischen Szenen gekommen. Damals blieben die Banken für eine Woche geschlossen. Auch der Einsatz von Kreditkarten war damals unmöglich geworden. 

Die EZB entscheidet an diesem Sonntag, ob sie die Banken weiter stützt. Einem Insider zufolge erwägt sie die ELA-Nothilfen für griechische Geldinstitute weiter zu gewähren, die Bedingungen dafür aber zu verschärfen. Wie Reuters berichtet, könnten die Sicherheiten der griechischen Banken niedriger bewertet werden, die für Zentralbankgeld hinterlegt werden.

Der griechische Finanzstabilitätsrat berät am Nachmittag über die Lage der Banken. Danach wird sich vermutlich weisen, ob die Banken am Montag wirklich öffnen können, wie dies von der griechischen Regierung geplant ist.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Droht neue Schuldenkrise? Deutschland erhöht die Verschuldung – Südeuropa bangt um Stabilität
29.03.2025

Die geplante massive Ausweitung des deutschen Haushalts hat Auswirkungen auf ganz Europa. Besonders betroffen sind hochverschuldete...

DWN
Finanzen
Finanzen Initiative treibt digitales Bezahlen in Deutschland voran
29.03.2025

Beim Einkaufen gewinnen digitale Bezahlverfahren zunehmend an Beliebtheit. Doch nicht alle Händler in Deutschland bieten bereits digitales...

DWN
Finanzen
Finanzen KI-ETF-Vergleich: Wie Anleger in künstliche Intelligenz investieren können
29.03.2025

Künstliche Intelligenz (KI) ist längst keine Science-Fiction mehr, KI ist ein zentraler Treiber der modernen Wirtschaft. Von diesem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Schleichende Deindustrialisierung: Ist „Made in Germany“ am Ende?
29.03.2025

Was passiert, wenn der deutsche Industriestandort zusammenbricht? Ein Land ohne Produktion – das bedeutet Massenarbeitslosigkeit,...

DWN
Panorama
Panorama Fast 14 Millionen profitieren von der Pendlerpauschale - kommt die Erhöhung?
29.03.2025

Die in den aktuellen Koalitionsverhandlungen kontrovers diskutierte Pendlerpauschale – auch als Entfernungspauschale bekannt – wird...

DWN
Politik
Politik Demokraten in der Zerreißprobe: Wie besiegt man Trump?
29.03.2025

Eine Partei im Zwiespalt: Die Demokraten suchen nach einer Strategie. Während einige sich offen gegen Trump stellen, wollen andere...

DWN
Politik
Politik YouGov-Umfrage: AfD fährt höchsten Wert aller Zeiten ein
29.03.2025

Laut zwei aktuellen Wahlumfragen kann die AfD ihren Abstand zur CDU/CSU weiter verringern. Die Partei fährt bei einer YouGov-Umfrage ihren...

DWN
Finanzen
Finanzen Großer Goldfund in Finnland: Neue Goldmine in Lappland geplant
29.03.2025

Inmitten der weiten Landschaft Lapplands könnte schon bald eine neue Goldmine entstehen. Der kanadische Bergbaukonzern Rupert Resources...