Ein chinesisches Unternehmen hat rund 90 Prozent der Konstruktion in einer Fabrik vorgefertigt und die modularen Stücke zum Einbauort versandt. Dieses effiziente und zeitsparende Verfahren reduziert die Baukosten drastisch auf umgerechnet nur 400 - 480 Dollar pro Quadratmeter. Nach Yongliang, dem Entwicklungsingenieur bei Zhuoda, dauert die Produktion der 3D-gedruckten Villa nur etwa 10 Tage von der ersten Konstruktion bis zur Endmontage, während es in der Regel ein halbes Jahr dauert, um eine konventionelle Villa zu bauen.
Damit hat das Unternehmen auch bisherige Rekorde gebrochen: Jüngst wurden ähnliche Projekte vorgestellt, bei denen Häuser komplett aus dem Drucker in zwei Tagen entstanden. Auch ein Baukasten für ein zweistöckiges Haus wirbt damit, dass ein Gebäude innerhalb eines Tages fertiggestellt werden kann. Die Projekte zeigen, wie tiefgreifend die neuen Technologien wie Drucker, Roboter und Materialien die Baubranche verändern. Ein Unternehmen aus Australien verwendet statt Druckern Roboter, um binnen 48 Stunden Häuser aus Stein zu mauern.
Das chinesische Unternehmen hatte zu einer live-Demonstration geladen, bei der Journalisten den Bauprozess verfolgen und anschließend in dem fertigen Haus herumgehen konnten, so eine Foto-Strecke des Design-Magazins Inhabitat.
Das Haus sei den Herstellern zufolge keineswegs unstabil: Es soll in der Lage sein, selbst starken Erdbeben standzuhalten , weil die Module, die jeweils ein Gewicht von mehr als 100 Kilogramm pro Quadratmeter aufweisen, ihr Gewicht unabhängig tragen. Die Haus-Struktur aus Stahlrahmen kann demnach auch mit wärmeisolierenden Materialien gefüllt werden. Zhuoda hat mehr als 22 Patente für die Technologie eingereicht und hält den genauen Materialmix, den sie verwendet, streng geheim. Unternehmens-Vize Tan Buyong hat jedoch zumindest verraten, dass das Material von industriellen und landwirtschaftlichen Abfällen stammt. Es sei zudem feuerfest und wasserdicht sowie frei von schädlichen Stoffen wie Formaldehyd, Ammoniak oder Radon. Die Gebäude halten demnach mindestens 150 Jahre standhalten.
Hausbesitzer können zudem aus einer Vielzahl von dekorativen Texturen wie Jade, Marmor, Holz und Granit wählen. Sogar Kräuter sollen in das Wandmaterial des Hauses eingebettet werden für eine „integrierte Aromatherapie.“