Politik

Türkei fliegt Luftangriffe gegen IS-Stellungen in Syrien

Am Freitagmorgen hat die türkische Luftwaffe Angriffe gegen IS-Stellungen in Syrien geflogen. Dabei visierten die türkischen Kampfjets zwei IS-Hauptquartiere und einen Versammlungspunkt an. Künftig sollen auch die USA türkische Stützpunkte nutzen, um Luftangriffe gegen die Terror-Miliz zu fliegen.
24.07.2015 14:18
Lesezeit: 1 min

Türkische Kampfflugzeuge haben am Freitag Stellungen des IS in Syrien angegriffen. Drei F-16-Jets stiegen nach Angaben der Regierung am Freitagmorgen im südosttürkischen Diyarbakir auf. Sie griffen demnach zwei Hauptquartiere des IS und einen Versammlungspunkt an. Während des Einsatzes hätten die Jets die syrische Grenze nicht überquert, sagte ein Regierungsvertreter. Die Ziele lagen nach seinen Angaben in dem gleichen Gebiet, in dem es am Donnerstag zu dem Schusswechsel gekommen war. Künftig will die Türkei auch den USA erlauben, Luftschläge gegen den IS von türkischem Boden aus zu fliegen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan stimmt sein Volk auf einen längeren Kampf gegen die radikalislamische IS-Miliz ein. Die Luftangriffe auf Stellungen der Extremisten im Norden Syriens nahe der türkischen Grenze seien ein „erster Schritt“ gewesen, sagte der Staatschef am Freitag vor Journalisten in Istanbul. Weitere würden folgen. Das gelte auch für PKK- oder Links- Extremisten. Alle militanten Gruppen müssten ihre Waffen niederlegen oder mit Konsequenzen rechnen.

Parallel nahm die Polizei bei landesweiten Razzien gegen Personen, die im Verdacht stehen, dem IS oder der PKK anzugehören, 297 Menschen festgenommen, berichtet die BBC. Die Sicherheitskräfte reagierten damit auf die Eskalation entlang der türkisch-syrischen Grenze nach einem schweren Selbstmordanschlag am Montag, mehreren Terror-Attacken der PKK und einem Feuergefecht zwischen der Armee und IS-Mitgliedern, bei dem am Donnerstag ein Soldat und ein IS-Mitglied getötet wurden.

Die Razzien am Freitag fanden zeitgleich in 13 Provinzen statt, teilte das Büro des Ministerpräsidenten mit. Allein in Istanbul waren an dem Einsatz Medienberichten zufolge 5.000 Polizisten beteiligt. Sie seien von Hubschraubern und Spezialeinsatzkräften unterstützt worden, meldeten die Sender CNN Türk und NTV. Ein Sprecher der Istanbuler Polizei lehnte eine Stellungnahme ab.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Über eine Milliarde Euro für Lobbyarbeit: In welchen Bereichen Konzerne besonders oft Einfluss nehmen
01.04.2025

Lobbyisten gaben 2023 rund eine Milliarde Euro für Einflussnahme auf Bundesebene aus. Eine Gesetzesänderung von 2024 verschärft die...

DWN
Politik
Politik Nato: Die Möglichkeit eines Zusammenbruchs ist real
01.04.2025

US-Präsident Donald Trump hat das westliche Verteidigungsbündnis Nato in eine historische Krise gestürzt. Die Bedrohung kommt nicht von...

DWN
Technologie
Technologie Arbeitsmarkt: Top-Berufe, die es vor 20 Jahren noch nicht gab
31.03.2025

Eine Studie von LinkedIn zeigt, wie Künstliche Intelligenz (KI) neue Jobs und Fähigkeiten schafft, Karrieren und Arbeitswelt verändert:...

DWN
Finanzen
Finanzen Commerzbank-Aktie: Kurs knickt nach Orcel-Aussage deutlich ein
31.03.2025

Die Commerzbank-Aktie muss nach einer starken Rallye einen Rückschlag hinnehmen. Unicredit-Chef Andrea Orcel hatte zuvor einen möglichen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU vor Herausforderungen: Handelskriege könnten die Wirtschaft belasten – der Ausweg heißt Binnenmarkt
31.03.2025

Die protektionistischen Maßnahmen der USA und mögliche Handelskonflikte belasten die EU-Wirtschaft. Experten wie Mario Draghi fordern...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Betonblock: Lego verklagt Hersteller von Anti-Terror-Betonklötzen
31.03.2025

Lego verklagt das niederländische Unternehmen Betonblock. Die Anti-Terror-Blöcke des Herstellers erinnerten zu sehr an die...

DWN
Technologie
Technologie Neue EU-Vorschriften: Plug-in-Hybriden drohen deutlich höhere CO2-Emissionen
31.03.2025

Mit der Einführung neuer, verschärfter Emissionsmessungen für Plug-in-Hybride (PHEVs) wird die Umweltbilanz dieser Fahrzeuge erheblich...

DWN
Politik
Politik Marine Le Pen wegen Veruntreuung zu Fußfesseln verurteilt - FN-Chef Bardella: "Hinrichtung der französischen Demokratie"
31.03.2025

Marine Le Pen wurde in Paris wegen der mutmaßlichen Scheinbeschäftigung von Mitarbeitern im Europaparlament schuldig gesprochen - das...