Die Aussicht auf eine baldige Zinswende in den USA hat am Donnerstag dem Euro etwas zu schaffen gemacht. Die Gemeinschaftswährung rutschte auf 1,0970 Dollar. Schon im US-Spätgeschäft am Mittwochabend hatte der Euro den EZB-Referenzwert von 1,1030 Dollar nicht behaupten können und war knapp unter die 1,10-Dollar-Marke gerutscht. Die US-Notenbank bereitet den Boden für eine Zinserhöhung vor und will über eine Anhebung der Zinsen nachdenken, wenn sich die Lage am Arbeitsmarkt noch etwas weiter verbessert. "Die Botschaft ist, dass wir in diesem Jahr - vielleicht sogar früher als erwartet - eine Zinserhöhung bekommen, wenn die Daten es zulassen", sagte Kit Juckes, Analyst bei der Societe Generale.
Viele Börsianer vermuten, dass das schon am 17. September der Fall sein könnte. Doch auch ein späterer Termin im Dezember ist im Gespräch. Sollte die Fed tatsächlich erstmals seit Juni 2006 die Geldpolitik straffen und die Zinsen anheben, könnte das den Dollar weiter in die Höhe katapultieren. Denn während in der Euro-Zone die Zinsen seit September 2014 mit 0,05 Prozent auf einem Rekordtief liegen, könnten Dollar-Anlagen dann wieder etwa ein halbes Prozent Zinsen abwerfen.