Immer mehr junge Online-Unternehmen greifen mit ihren Angeboten Banken und Versicherungen an. Fintechs heißen die Herausforderer, die digitale Bankgeschäfte aller Art und andere Anwendungen anbieten. Doch auch beim Thema Transparenz beanspruchen sie für sich, der klassischen Finanzbranche voraus zu sein. Die Werbebotschaften suggerieren Einfachheit und Kundenorientierung. Fintechs zeichnen sich durch eine direkte Sprache in ihren Marketingbotschaften aus.
Wie es in der Praxis beim Thema Transparenz um die Jungunternehmen bestellt ist, hat kürzlich das „Institut für Transparenz“ (ITA) untersucht und dabei 18 erfolgreiche deutsche Fintechs aus dem Bereich Versicherung und deren Internetseiten auf den Prüfstand gestellt. Die Tester vergaben gleich sechsmal die Bestnote: Neben Community Life, Friendsurance, Knip, Schutzklick und Treefin gehört auch das Finanztechnologieunternehmen Clark dazu. Zu den Eigentümern des ITA zählt im Übrigen das Fintech Finleap, das an Clark als Partner beteiligt ist.
So gut die Bewertungen auch sein mögen, nicht alle der derzeit in Deutschland registrierten rund 200 Fintech Start-ups werden die nächsten Jahre überleben. Dies dürfte spätestens nach dem Platzen der New Economy-Blase allen bewusst sein.
Der ehemalige AWD-Chef Carsten Maschmeyer, der selbst Anteile am Fintech barzahlen.de hält, geht davon aus, dass nur rund 10 Prozent der Firmen überleben werden. Dass in Deutschland öfter über das Scheitern als über Erfolgskonzepte gesprochen wird, zeigen nicht zuletzt die Ausfälle der vergangenen Jahre.
Beim neuen Bezahlverfahren ist beispielsweise längst Ernüchterung eingetreten. Experten zufolge hätten bisher gut 40 Firmen versucht PayPal zu kopieren, allerdings bietet der Markt in diesem Segment maximal Platz für drei Anbieter. Somit klingt Maschmeyers „Überlebensquote“ in Höhe von 10 Prozent mehr als optimistisch.
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