Die Unternehmensberatung McKinsey soll der Bundesregierung in der Flüchtlingskrise helfen, die Asylverfahren zu beschleunigen und eine bundesweite Struktur zur Registrierung und Versorgung der Menschen zu etablieren. Eine entsprechende Vereinbarung habe der neue Chef des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Frank-Jürgen Weise, mit McKinsey getroffen, berichtet die Rheinische Post aus Düsseldorf unter Berufung auf Regierungskreise. Weise, der Chef der Bundesagentur für Arbeit ist, führt künftig auch die Asyl-Behörden. Der bisherige BAMF-Präsident, Manfred Schmidt, war völlig überraschend zurückgetreten.
Bis zu zehn McKinsey-Berater sollten zunächst bis zu sechs Wochen vorerst unentgeltlich arbeiten. Der frühere McKinsey-Deutschlandchef Frank Mattern soll dazu ein Team von „bis zu zehn Beratern aufbauen, das zunächst unentgeltlich dem Flüchtlingskoordinator Weise und der interministeriellen Lenkungsrunde der Bundesregierung zur Seite steht“, berichtet RP Online. Mattern ist bei McKinsey aktuell für Strategie, Organisation und Marketing zuständig.
Im vergangenen Jahr hatte die Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen die McKinsey-Beraterin Katrin Suder zur neuen Rüstungsstaatssekretärin ernannt. Suder leitete zuvor bei McKinsey den Beratungsbereich Öffentlicher Sektor.
Auch Österreich ist bereits einen ähnlichen Weg gegangen und hat den mächtigen Raiffeisen-Mann Christian Konrad zum Flüchtlingskoordinator ernannt.
Die panische Maßnahmen zeigen, dass die Staaten so ausgezehrt sind, dass sie externe Berater aus der Wirtschaft beschäftigen müssen, um Probleme zu lösen, die eigentlich ureigenste Staatsaufgabe sind.
Über die Honorare und Kosten ist weder in Deutschland noch in Österreich etwas bekannt.