Finanzen

Schweizer Behörde untersucht Gold-Manipulation

Die Schweizer Wettbewerbskommission untersucht den Verdacht auf illegale Preis-Absprachen im Edelmetall-Handel. Unter den betroffenen Banken sind die Deutsche Bank und die UBS.
29.09.2015 13:32
Lesezeit: 1 min
Schweizer Behörde untersucht Gold-Manipulation
Der Goldpreis in der Drei-Jahres-Übersicht. (Grafik: ariva.de)

Die UBS und die Deutsche Bank sind zusammen mit anderen Geldhäusern wegen möglicher illegaler Absprachen im Edelmetallhandel ins Visier von Schweizer Ermittlern geraten. Die Schweizer Wettbewerbskommission (Weko) verfüge über Anhaltspunkte, dass insgesamt sieben Banken möglicherweise unzulässige Absprachen im Handel mit Edelmetallen getroffen hätten, teilte die Behörde am Montag mit. Betroffen seien auch Julius Bär aus der Schweiz, die britischen Geldhäuser HSBC und Barclays sowie das US-Institut Morgan Stanley und die japanische Mitsui. Ein Weko-Sprecher sagte, die Untersuchung werde voraussichtlich 2016 oder 2017 abgeschlossen werden. Wenn die Behörde den Banken Fehlverhalten nachweisen kann, drohen ihnen Geldstrafen.

Die Weko hatte vor einigen Monaten eine Voruntersuchung zum Edelmetallhandel gestartet. Dabei hat die Behörde offenbar genug Hinweise gefunden, um eine formelle Untersuchung einzuleiten. Es bestehe der Verdacht, dass Banken Kaufs- und Verkaufspreise abgestimmt hätten, hieß es in der Mitteilung. Als Edelmetalle bezeichnet die Weko Gold, Silber, Platin und Palladium. Erstmals nannten die Wettbewerbshüter auch die von der Untersuchung betroffenen Geldhäuser.

UBS, Deutsche Bank, Morgan Stanley und HSBC wollten die Untersuchung nicht kommentieren. Ein Sprecher von Julius Bär erklärte, die Bank arbeite mit den Behörden zusammen.

Der Edelmetall-Handel steht auch im Visier von anderen Regulatoren. Zahlreiche Handelsskandale hatten Forderungen nach mehr Aufsicht und Transparenz bei der Ermittlung von Kursen und Preisen laut werden lassen. Bei einigen Edelmetallpreisen wurde inzwischen auf elektronische Systeme umgestellt, die als weniger manipulationsanfällig gelten. Die Deutsche Bank hat sich im Gegensatz zur UBS aus dem Edelmetallhandel zurückgezogen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Nach Telefonat mit Putin: Trump bringt Friedensgespräche im Vatikan ins Spiel
19.05.2025

Donald Trump plant überraschend Gespräche zwischen Russland und der Ukraine im Vatikan. Kommt es jetzt zum Durchbruch im Ukraine-Krieg...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch zum Wochenstart erreicht
19.05.2025

Der DAX erreicht ein neues Rekordhoch und überrascht Anleger mit starker Dynamik. Doch was steckt hinter dem Höhenflug am Aktienmarkt –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor dem Kassensturz: Schuldenkollaps rückt näher - was bedeutet das für die globale Wirtschaft?
19.05.2025

Die USA taumeln auf einen finanziellen Abgrund zu: Moody’s entzieht der Supermacht das Top-Rating, Investoren fliehen, und der Kongress...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Fachkräftemangel trotz Zuwanderung: Warum gibt es aktuell fast 3 Millionen junge Menschen ohne Berufsabschluss?
19.05.2025

Fast 3 Millionen junge Erwachsene in Deutschland haben keinen Berufsabschluss – das zeigt der aktuelle Berufsbildungsbericht. Tendenz...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis steigt nach US-Herabstufung: Wie Anleger jetzt reagieren sollten
19.05.2025

Der Goldpreis zieht nach der Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit spürbar an. Was bedeutet das für Anleger? Droht eine neue...

DWN
Politik
Politik Abschaffung des Acht-Stunden-Arbeitstag: Merz plant, die Deutschen zu mehr Arbeit zu motivieren
19.05.2025

Union und SPD schlagen vor, aus der täglichen eine wöchentliche Höchstarbeitszeit zu machen. Was eine Änderung des deutschen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Fünf Jahre nach Brexit: Neuer Kurs zwischen EU und London
19.05.2025

Fünf Jahre nach dem Brexit nähern sich EU und Großbritannien wieder an – doch nicht ohne Reibung. Was bedeutet das für Handel,...

DWN
Finanzen
Finanzen ThyssenKrupp-Aktie: Vom Höhenflug zum Absturz – wie geht es jetzt weiter?
19.05.2025

Die ThyssenKrupp-Aktie hat in den vergangenen Tagen eine herbe Talfahrt erlebt. Noch vor wenigen Wochen galt das Papier als Gewinner des...