Der US-Bundesstaat Illinois hat seine Einzahlungen in die Pensionskasse wegen Geldknappheit vorübergehend ausgesetzt, berichtet Bloomberg. Das für die Pensionskassen angesetzte Geld aus dem Haushaltsbudget wurde zuvor für andere Verpflichtungen ausgegeben. Die Rechnungsprüferin Leslie Geissler Munger sagt: „Die Pensionszahlungen in Höhe von monatlich 560 Millionen Dollar sind die größte konsistente Ausgabe, die wir im Verlauf des Jahres zu verzeichnen haben und es ist eines der wenigen Bereiche, wo wir einen Spielraum haben, weil die Zahlungen an keinen Gerichtsbeschluss gebunden sind.“
Der Staat Illinois befindet sich im vierten Monat in Folge in einem Liquiditätsengpass. Derzeit werden aufgrund diverser Gerichtsbeschlüsse immer noch die Ausgaben des vergangenen Jahres beglichen, was zu einem enormen Haushaltsdefizit führt. Erschwerend kommt hinzu, dass die Steuerquote im Januar abgesenkt wurde und somit auch die Einnahmen stetig zurückgehen. Munger sagt, die Pensionszahlungen an ehemalige Lehrer, Hochschulprofessoren und Beamte seien nicht gefährdet, berichtet das Public Radio Illinois. Allerdings werden geringe bis ausbleibende Einzahlungen in den Pensionsfonds dazu führen, dass der Fonds weniger Investitionen tätigen und somit potentiell geringere Renditen einfahren wird. Die langfristigen ungedeckten Verbindlichkeiten hingegen werden sich erhöhen.
Die Rechnungsprüferin versucht die Öffentlichkeit zu beruhigen, doch sie ist sich selbst nicht sicher, ob es nicht zum totalen Kollaps des Fonds kommt. Sie hoffe, dass es sich bei der aktuellen Zahlungsmisere lediglich um eine Verzögerung und nicht um einen Ausfall handelt.
Wegen des Defizits hat die staatliche Lotterie in Illinois bekannt gegeben, dass zudem auch Lotto-Gewinner derzeit nicht ausbezahlt werden können. Die Auszahlung jedes Gewinns über 600 Dollar werde auf unbestimmte Zeit verschoben, berichtet CNBC. Gewinner von Beträgen über 25.000 Dollar müssen bereits seit Juli auf ihr Geld warten, einige haben daher bereits gegen die Behörden geklagt.