Gemischtes

Umfrage: Zustimmung zu TTIP sinkt auf Tiefstand

Lesezeit: 1 min
16.10.2015 11:33
Die neue Handelsstrategie der EU wird es schwer haben, die Bürger doch noch zu überzeugen. Wie eine neue Umfrage zeigt, sinkt die Zahl der Befürworter in Deutschland massiv. Nur noch 34 Prozent halten TTIP für eine „gute Sache“.
Umfrage: Zustimmung zu TTIP sinkt auf Tiefstand

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Nach der Großdemonstration gegen das geplante transatlantische Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA ist die Zustimmung zu TTIP in der Bevölkerung nach einer Umfrage weiter gesunken. 46 Prozent der Bürger halten TTIP inzwischen für „eine schlechte Sache“, wie eine am Freitag vorgelegte repräsentative Umfrage von TNS Emnid im Auftrag der Organisationen foodwatch und Campact ergab. Nur noch 34 Prozent hielten TTIP für „eine gute Sache“. Dies sei der niedrigste Wert seit Februar 2014. Damals bewerteten den Angaben zufolge 55 Prozent das Handelsabkommen als „gute Sache“ und 25 Prozent als „schlechte Sache“.

Am vergangenen Samstag waren in Berlin nach Angaben der Veranstalter 250.000 Menschen gegen TTIP und das geplante europäisch-kanadische Abkommen CETA auf die Straße gegangen. Vizekanzler und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel hatte dazu in Anzeigen für TTIP geworben. Dies stößt laut der Umfrage auf Kritik in der Bevölkerung. Demnach glauben 6 von 10 Befragten, dass der SPD-Vorsitzende damit seiner eigenen Partei schade.

Wie die Emnid-Umfrage weiter ergab, gehen etwa zwei Drittel davon aus, dass TTIP den Umwelt- und Verbraucherschutz (69 Prozent) und die Arbeitnehmerrechte (62 Prozent) „eher verschlechtern“ werde. 73 Prozent glaubten, dass sich der Vertrag negativ auf das Datenschutzniveau in Deutschland auswirken werde. 40 Prozent gehen davon aus, dass TTIP schlecht für die Beschäftigungssituation und das Wirtschaftswachstum wäre.

Nach den Demonstrationen vom vergangenen Wochenende hatte die EU-Kommission versucht, die Massen mit einer „neuen Handelsstrategie“ zu beschwichtigen. Von den TTIP-Gegner hagelte es danach aber noch mehr Kritik.

Eine unabhängige Studie hat ergeben, dass das TTIP anders als von der Bundesregierung behauptet, massiv Arbeitsplätze in Europa vernichten wird. Viele Jobs werden wohl in das Billig-Segment abrutschen.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Die Ampel auf Rot: Warum die deutsche Wirtschaft abwandert
08.05.2024

Der Frust des deutschen Mittelstands ist gewaltig. Immer mehr Unternehmer denken über Verlagerung ihrer Produktionsbetriebe nach. Nach...

DWN
Finanzen
Finanzen KfW: Deutlich weniger Förder-Kredite, aber mehr Gewinn zum Jahresauftakt
08.05.2024

Nach mehreren Krisenjahren hat sich das Kreditgeschäft der staatlichen Förderbank wieder normalisiert. Gleichwohl verdient die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Insolvenzen in Deutschland steigen weiter dramatisch an - Zukunftsaussichten bleiben düster
08.05.2024

Im April verzeichnete Deutschland erneut einen starken Anstieg der Firmeninsolvenzen - ein bedenklicher Trend, der bereits seit 10 Monaten...

DWN
Technologie
Technologie Abzocke an der Ladesäule? E-Auto laden unterwegs teurer als Benzin E10
08.05.2024

Die Begeisterung für Stromer hat in Deutschland schon arg gelitten. Die Ampel gewährt keine Zuschüsse mehr bei der Anschaffung - und nun...

DWN
Unternehmen
Unternehmen BMW mit Gewinnrückgang - Konzernchef Zipse bleibt extrem optimistisch
08.05.2024

Der Autobauer BMW musste im ersten Quartal trotz des florierenden Luxussegments Gewinneinbußen verbuchen. Konzernchef Oliver Zipse bleibt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Siemens Energy beendet Misere und startet Sanierungsplan für Windkraftsparte Gamesa
08.05.2024

Beim kriselnden Energietechnikkonzern Siemens Energy scheint sich der Wind zu drehen. Nach einem guten zweiten Quartal mit schwarzen Zahlen...

DWN
Finanzen
Finanzen Anlagevermögen in Deutschland 2023 um 10 Prozent gewachsen
08.05.2024

Deutsche Kapitalanleger sind trotz schwacher Weltkonjunktur reicher geworden. Eine erfreuliche Nachricht für die Vermögensverwalter, die...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft LNG: EU-Sanktionen bedrohen Russlands Energiegeschäfte
08.05.2024

Russland steht vor möglichen schmerzhaften EU-Sanktionen im Zusammenhang mit seinen Geschäften im Bereich Flüssigerdgas (LNG). Die...