Politik

Flugzeug-Absturz: Russische Fluglinie schließt technisches Problem aus

Das in Ägypten abgestürzte Flugzeug hatte laut Fluggesellschaft keinen technischen Defekt. Als einzige Ursache komme ein anderer „physikalischer Vorgang“ infrage. Es sei unmöglich, dass ein Airbus wegen eines Pilotenfehlers auseinanderbreche, so Metrojet.
02.11.2015 13:03
Lesezeit: 1 min

Der über Ägypten abgestürzte Passagierjet ist nach Angaben der russischen Fluggesellschaft nicht wegen eines technischen Defekts oder Versagens der Besatzung verunglückt. „Das Flugzeug war in einem hervorragenden Zustand“, sagte am Montag Alexander Smirnow, Vize-Generaldirektor der Metrojet-Mutter Kogalymavia. Als einzige Ursache komme ein anderer „technischer oder physikalischer Vorgang“ infrage. Um was es sich dabei handeln könne, müssten die staatlichen Ermittler herausfinden. „Wir schließen aus, dass es ein technisches Problem gab oder die Besatzung einen Fehler gemacht hat.“

„Offenbar hat die Maschine in diesem Augenblick einen erheblich Schaden an ihrer Konstruktion erlitten, so dass eine Fortsetzung des Flugs nicht mehr möglich war“, sagte Smirnow. Die Maschine sei ab diesem Moment „nicht geflogen, sie ist gestürzt“. Ohnehin sei es unmöglich, dass ein Airbus wegen eines technischen Defekts oder Pilotenfehlers in der Luft auseinanderbreche.

Ein Sprecher des russischen Präsidialamts erklärte auf die Frage nach einem etwaigen Anschlag, bislang könne keine Ursache ausgeschlossen werden.

An der Untersuchung der ägyptischen Behörden beteiligen sich auch internationale Experten. Russische Experten an der Absturzstelle im abgelegenen Wadi al-Solomat im Nord-Sinai sollten ihre Untersuchungen am Montagabend abschließen, wie das Katastrophenschutzministerium in Moskau mitteilte. Laut Vertretern des Ministeriums wurden bisher zwölf Teile des Flugzeugrumpfs gefunden.

Eine erste Maschine brachte unterdessen die sterblichen Überreste von 144 Insassen nach St. Petersburg, wie Vertreter des russischen Katastrophenschutzministeriums sagten. Ihre Identifizierung begann noch am Montag.

Der Metrojet-Airbus A321 war am Samstag kurz nach dem Start vom Flughafen des Badeorts Scharm el-Scheich abgestürzt. Alle 224 Insassen kamen ums Leben. Ersten Ermittlungsergebnissen zufolge zerbrach die Maschine in der Luft. Die ägyptischen Behörden vermuteten einen technischen Fehler als Absturz-Ursache.

Zwar haben sich Verbündete der Extremisten-Miliz IS zu einem Anschlag auf das Flugzeug bekannt. Experten zweifeln jedoch, dass sie in der Lage sind, einen Jet in fast zehn Kilometern Höhe abzuschießen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EZB senkt Zinsen: Was das für Sparer und Hausbauer bedeutet
30.01.2025

Bereits zum fünften Mal in Folge hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen für den Euroraum gesenkt. Grund sind schlechte...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Moderna-Impfstoff: EU-Kommission unterzeichnet Vertrag über Coronavirus-Impfstoffe
30.01.2025

Die Covid-19-Pandemie beschäftigt weiterhin die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen: Die EU-Kommission hat...

DWN
Politik
Politik CDU: Umfrage zur Bundestagswahl sieht Union mit leichtem Verlust
30.01.2025

Die CDU hat laut INSA-Umfrage mit ihrem Vorstoß zu einer restriktiveren Migrationspolitik die Mehrheit der Bevölkerung auf ihrer Seite -...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Wirtschaft schrumpft weiter: Keine Entspannung trotz steigendem Privatkonsum
30.01.2025

Die deutsche Wirtschaft verliert weiter im internationalen Vergleich an Wettbewerbsfähigkeit. Auch im vierten Quartal 2024 sank das...

DWN
Politik
Politik Ex-Kanzlerin Merkel kritisiert Friedrich Merz: "Halte ich für falsch"
30.01.2025

Friedrich Merz und die CDU bringen zum ersten Mal einen Antrag mit Hilfe der AfD durch den Bundestag. Nun meldet sich Ex-Kanzlerin Angela...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnimmobilie kaufen: So geht es am Immobilienmarkt 2025 weiter
30.01.2025

Sie wollen eine Wohnimmobilie kaufen? Dann sollten Sie den Kaufmarkt genau im Blick behalten. Nach einem soliden Jahresauftakt herrscht...

DWN
Politik
Politik Chrupalla: AfD unter dieser Bedingung offen für Koalition mit der CDU
30.01.2025

AfD-Co-Chef Tino Chrupalla signalisiert Kooperationsbereitschaft mit der CDU über die Zustimmung von Anträgen im Bundestag hinaus -...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Bank-Aktie: Postbank-Klagen trüben Geschäftsergebnis - Aktie fällt
30.01.2025

Die Deutsche Bank machte 2024 weniger Gewinn als von Analysten erwartet. Ein Streit um Entschädigungen für frühere Postbank-Aktionäre...