Die Regierungen der führenden Wirtschaftsnationen müssen im Jahr 2016 erneut Schulden von über 7 Billionen US-Dollar refinanzieren, wie Bloomberg berichtet. Der Wert von Schatzwechseln sowie langfristigen und kurzfristen Anleihen der G7-Länder, die im Jahr 2016 fällig werden, beträgt insgesamt 7,1 Billionen US-Dollar. Von der Refinanzierung sind insbesondere die BRIC-Staaten Brasilien, China, Indien und Russland betroffen.
Bereits im Jahr 2012 mussten die führenden Wirtschaftsnationen zur Rückzahlung ihrer fälligen Staatsanleihen 7,6 Billionen US-Dollar aufwenden. 2015 hingegen betrugen die Refinanzierungen noch 7 Billionen US-Dollar. Laut Bloomberg werden die Rückkäufe der jeweils fälligen, alten Schulden in Japan, Deutschland, Italien und Kanada im Volumen künftig tendenziell etwas zurückgehen. Dagegen sind China, die USA und Großbritannien mit erhöhten Refinanzierungen konfrontiert.
Deutschland plane 2016 die Ausgabe neuer Staatsanleihen und Schatzwechsel auf 203 Milliarden Euro zu erhöhen, so Bloomberg. Im Jahr 2015 waren es im Vergleich noch 175 Milliarden Euro. Mit dem Anstieg der neuen Schulden sollen so teilweise die Kosten des Migrantenzustroms finanziert werden.
In den USA werden 2016 etwa 3,5 Billionen US-Dollar an Anleihen fällig. Dies sind 14 Prozent mehr als im letzten Jahr. Am höchsten wird jedoch der Anstieg der Anleihen-Ablöse in China ausfallen. Das Volumen steigt dort um 41 Prozent auf 254 Milliarden Dollar.
Im Gegensatz dazu sehen Russland und Brasilien dem größten, proportionalen Rückgang der Schulden-Rückzahlungen entgegen: Sie sinken 2016 um 38 beziehungsweise 26 Prozent. Rechnet man die Zinsen ein, müssen die G7- und BRIC-Länder dennoch 7,8 Billionen Euro refinanzieren – ein nur geringer Unterschied im Vergleich zum Jahr 2015.
Dennoch sehen Analysten seit der Datenerhebung 2012 insgesamt einen allmählichen Rückgang der fällig werdenden Anleihen. Zusammen mit der Anhebung der Zinsen dürfte sich der Bondmarkt dadurch stabilisieren und die Renditen wieder ansteigen.