Der ungarische Premier Viktor Orban will weitere Grenzsicherungen vornehmen. „Die Route kann verlaufen, wie sie will, aber dass sie nicht durch Ungarn gehen wird, ist sicher“, erklärte er am Freitag in seinem regelmäßigen Rundfunk-Interview.
Orban hatte im vergangenen Herbst Zäune an den Grenzen seines Landes zu Serbien und Kroatien errichten lassen. Damit hatte er die Flüchtlinge auf der sogenannten Balkanroute, die bis dahin durch Ungarn gezogen waren, nach Kroatien und Slowenien umgeleitet. Die Länder an der aktuellen Balkanroute bemühen sich zurzeit um eine Drosselung der Flüchtlingswanderung.
Mit seiner Erklärung am Freitag reagierte Orban auf Spekulationen, dass die Flüchtlinge irgendwann über Rumänien ausweichen könnten. In diesem Falle würden sie dann wieder durch Ungarn müssen, um in den Westen Europas zu gelangen. Orban sagte, es sei alles vorbereitet, damit Ungarn jederzeit auch an seiner Grenze zu Rumänien einen Zaun hochziehen könne.
Zudem sprach er sich für den Aufbau weiterer Grenzzäune gegen den Zustrom von Flüchtlingen aus. Auch an den Grenzen Mazedoniens und Bulgariens zu Griechenland sollten Sperranlagen errichtet werden, sagte er bei einem Besuch in Slowenien. Er warnte zugleich davor, dass Brüssel das Schengen-System offener Grenzen selbst zerstöre, wenn es nicht gelinge, die EU-Außengrenzen zu sichern.