Gemischtes

Studie: Nur radikaler Verzicht auf Fleisch kann das Klima retten

Um die EU-Klimaziele zu erreichen, muss der Fleischkonsum um die Hälfte reduziert werden, so eine Studie. Eine Verringerung vor allem von Rind- und Lammfleisch sei „sehr wahrscheinlich unvermeidbar“. Milchprodukte sind der Studie zufolge ebenfalls problematisch.
23.02.2016 00:55
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die EU-Klimaziele sind einer Studie zufolge nur durch einen teilweisen Verzicht auf Rindfleisch und Milchprodukte zu erreichen. Eine Verringerung des Verzehrs von Rind- und Lammfleisch um 50 Prozent oder mehr sei „sehr wahrscheinlich unvermeidbar“, wenn die EU-Klimaziele erreicht werden sollten, heißt es in der am Montag in der Zeitschrift „Food Policy“ veröffentlichten schwedischen Studie, die von der schwedischen Energieagentur finanziert wurde.

Es sei aber nicht nötig, völlig auf Fleisch zu verzichten, sagte Stefan Wirsenius, einer der Autoren der Studie, die von Wirtschafts- und Umweltforschern sowie Biologen der Chalmers-Universität in Göteborg verfasst wurde. „Geflügel und Schweine verursachen sehr niedrige Emissionen“, sagte er.

Auch Milchprodukte sind der Studie zufolge problematisch. Bei der Herstellung von einem Kilogramm Protein aus Milchprodukten fielen die Emissionen viermal so hoch aus wie bei der gleichen Menge Protein aus Geflügelfleisch.

Der Verbrauch von Käse und anderen Milchprodukten sei in der EU und den USA weltweit am höchsten. „Wenn wir einige der Milchprodukte durch pflanzliche Produkte wie Hafermilch ersetzen würden, könnten wir unsere Klimaziele leichter erreichen“, sagte Wirsenius.

Aber auch technische Verbesserungen könnten der Studie zufolge den Ausstoß klimaschädlicher Gase verringern. Die Emissionen durch Stallmist könnten fast abgestellt werden, wenn die Gruben abgedeckt und die Gase verbrannt würden, erläuterte der Mitverfasser David Bryngelsson. Und bei der Herstellung von Düngemitteln könnten Emission weitgehend vermieden werden, indem auf neueste Technologien zurückgegriffen werde.

Landwirtschaft und Lebensmittelindustrie sind für ein Viertel der Treibhausgasemissionen in der EU verantwortlich. Der Studie zufolge müssten beide Branchen den Ausstoß bis 2050 um 75 Prozent zurückfahren.

Die Europäische Union will den Ausstoß von Treibhausgasen bis zum Jahr 2020 um 20 Prozent im Vergleich zum Stand von 1990 senken.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Misserfolg bei Putins Wirtschaftsforum in St. Petersburg: Die marode Kriegswirtschaft interessiert kaum jemanden
23.06.2025

Das Wirtschaftsforum in St. Petersburg sollte Russlands wirtschaftliche Stärke demonstrieren. Stattdessen offenbarte es die dramatische...

DWN
Politik
Politik Zwangslizenzen: EU hebelt den Patentschutz im Namen der Sicherheit aus
23.06.2025

Die EU will künftig zentral über die Vergabe von Zwangslizenzen entscheiden – ein tiefer Eingriff in das Patentrecht, der die...

DWN
Technologie
Technologie Umfrage: Zwei Drittel für europäischen Atom-Schutzschirm
23.06.2025

Eine Forsa-Umfrage zeigt, dass eine deutliche Mehrheit der Deutschen den Aufbau eines europäischen nuklearen Schutzschildes befürworten....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Internationale Anleger kehren der Wall Street den Rücken
23.06.2025

Ölpreise steigen, geopolitische Risiken nehmen zu – und Europas Aktienmärkte wirken plötzlich attraktiv. Während die US-Börsen ins...

DWN
Politik
Politik Personalmangel im öffentlichen Dienst - DGB fordert mehr Personal
23.06.2025

Milliardeninvestitionen sollen in Deutschland die Konjunktur ankurbeln. Doch Personalmangel in Behörden könnte den ehrgeizigen Plänen...

DWN
Politik
Politik Iran-Israel-Krieg: Internet überflutet mit Desinformation
23.06.2025

Falsche Videos, manipulierte Bilder, inszenierte Explosionen: Der Konflikt zwischen Iran und Israel spielt sich längst auch im Netz ab –...

DWN
Politik
Politik Aus Angst vor Trump: China lässt den Iran im Stich
23.06.2025

Chinas harsche Kritik an den US-Angriffen auf Iran täuscht über Pekings wahres Kalkül hinweg. Im Hintergrund geht es um knallharte...

DWN
Politik
Politik US-Angriff auf den Iran: Die Märkte bleiben erstaunlich ruhig
23.06.2025

Trotz der Angriffe auf iranische Atomanlagen bleiben die globalen Märkte ruhig. Doch die Straße von Hormus bleibt ein geopolitischer...