Politik

Kiel: 20 junge Männer belästigen Mädchen

In Kiel macht eine Horde Männer Jagd auf junge Mädchen. Als Haupttäter gelten zwei Afghanen. Die Vorfälle erinnern an die Kölner Silvesternacht. Unmittelbare sexuelle Übergriffe soll es jedoch nicht gegeben haben. Die Verdächtigen wehrten sich heftig gegen ihre Festnahme.
26.02.2016 21:44
Lesezeit: 1 min

Die dpa meldet:

Mehr als 20 Männer mit Migrationshintergrund sollen in einem Kieler Einkaufszentrum drei Mädchen massiv belästigt und verfolgt haben. Der Vorfall ereignete sich am frühen Donnerstagabend in der Nähe des Hauptbahnhofs, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Zunächst hätten zwei Asylbewerber aus Afghanistan die Mädchen im Alter von 15, 16 und 17 Jahren beobachtet, verfolgt und mit Mobiltelefonen gefilmt und fotografiert. Nach und nach sei die Zahl der Männer, die die Mädchen belästigt haben sollen, auf 20 bis 30 gestiegen.

Nach erstem Ermittlungsstand sei es im Gegensatz zu den Silvesterattacken in Hamburg und Köln zu keinen sexuellen Übergriffen gekommen, hieß es.

Die beiden 19 und 26 Jahre alten Afghanen und zwei weitere Verdächtige wurden vorläufig festgenommen, nachdem sie gegen Polizisten Widerstand geleistet hatten. Zu Nationalitäten der anderen Beteiligten machte die Polizei zunächst keine Angaben. Alle vier vorläufig Festgenommenen sind wieder auf freiem Fuß.

In dem Einkaufszentrum und auf dem Weg ins Polizeirevier wehrten sich die Festgenommenen nach Angaben der Polizei vehement gegen die Beamten. Es gab demnach massive Beleidigungen, Bedrohungen und Körperverletzungen. Die Beamten blieben aber dienstfähig.

Die beiden Afghanen sollen die Mädchen zunächst beobachtet und dann verfolgt haben. In einem Restaurant sollen sie die jungen Frauen mit dem Handy fotografiert und gefilmt haben. Nachdem sie die Aufnahmen verbreitet haben sollen, seien 20 bis 30 weitere Verfolger mit Migrationshintergrund hinzugekomme. Zwei Mädchen flohen nach Angaben der Polizei aus Angst, schüttelten rund zehn Verfolger ab, kehrten dann aber aus Sorge um ihre Freundin zurück.

Landesinnenminister Stefan Studt zeigte sich betroffen. Es sei nicht hinnehmbar, an einem öffentlichen Ort so belästigt zu werden, sagte der SPD-Politiker. Sein ganzes Mitgefühl gelte den Mädchen. «Das ist schon wirklich ein wahnsinniger Eingriff, eine wahnsinnige Belastung für die Mädchen, eine wahnsinnige Belastung für die Familien.»

In Berlin stimmte der Bundesrat am Freitag einer erleichterten Ausweisung straffälliger Ausländer zu. Die Neuregelung ist auch eine Reaktion auf die Kölner Silvesternacht, in der es zu zahlreichen Straftaten und massenhaften sexuellen Übergriffen auf Frauen gekommen war.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Nachhaltige KI: Künstliche Intelligenz kann mehr, wenn der Mensch wieder mitentscheidet
21.07.2025

Künstliche Intelligenz kann nur dann Vertrauen schaffen, wenn sie nachvollziehbar ist. Wie Unternehmen KI nachhaltig, sicher und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft US-Börsen: Wall Street nach Trumps Angriff auf die Fed im Zangengriff
21.07.2025

Trump attackiert die Fed, der Dollar wankt und Investoren wetten auf die große Börsenrallye – doch was passiert, wenn sich die Bullen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Politökonom Mark Blyth: Inflation bleibt – weil sich die Welt strukturell verändert
21.07.2025

Die Inflation ist nicht mehr temporär – sie ist strukturell. Politökonom Mark Blyth erklärt, warum Zinsen versagen, Angebotspolitik...

DWN
Politik
Politik Deutscher General Freuding: Russland plant Angriff auf Ukraine mit 2.000 Drohnen
21.07.2025

Russland rüstet zum massiven Drohnenschlag: 2.000 unbemannte Flugkörper sollen gleichzeitig auf die Ukraine losgelassen werden – ein...

DWN
Politik
Politik Trumps Handelskrieg eskaliert: EU zahlt, doch Amerika blutet
21.07.2025

Donald Trump diktiert neue Zölle, Brüssel verhandelt im Nebel – und Europas Wirtschaft steht vor einem Scherbenhaufen. Sollte das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche-Börse-Chef Leithner fordert: Mehr privates Kapital für die Rente
21.07.2025

Privates Kapital könnte zum entscheidenden Hebel für die Rentensicherung in Deutschland werden. Doch wie lässt sich die Beteiligung...

DWN
Unternehmen
Unternehmen YT Industries: Insolvenzverfahren von Mountainbike-Hersteller eingeleitet – Kampf ums Überleben
21.07.2025

YT Industries, einst gefeierter Star der deutschen Bike-Branche, steckt in wirtschaftlichen Turbulenzen. Trotz globaler Nachfrage muss der...

DWN
Technologie
Technologie Microsoft SharePoint: Sicherheitslücke von Hackern ausgenutzt – Behörden und Unternehmen bedroht
21.07.2025

Ein massiver Hackerangriff auf die Software Microsoft SharePoint erschüttert Behörden und Unternehmen weltweit. Die Angreifer nutzen eine...