Frankreich will nach den Worten von Präsident Francois Hollande gemeinsam mit Italien Großkonzerne unter anderem im Telekommunikationssektor schmieden. Er habe mit dem italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi über Möglichkeiten solcher Kooperationen gesprochen, sagte Hollande am Dienstag nach einem Treffen mit Renzi in Venedig. Zwar gebe es bereits Partnerschaften beider Länder, aber „Die Idee ist, Champions auf europäischer Ebene zu haben, vor allem in zukunftsweisenden Branchen.“ Er denke dabei an erneuerbare Energien, an die Schifffahrt und möglicherweise auch die Rüstungsindustrie. Im Telekommunikationsmarkt könnten beide Länder zusammen ihr Gewicht in die Waagschale werfen.
Bei dem Treffen ging es auch um eine neue Zugstrecke zwischen Turin und Lyon, gegen deren Umsetzung hunderte Aktivisten in Venedig demonstrierten (siehe Video am Anfang des Artikels).
Der französische Medienkonzern Vivendi ist zu knapp 24 Prozent an Italiens früherem Monopolisten Telecom Italia beteiligt. Am Dienstag hatte der Chef des französischen Telekomkonzerns Orange, Stephane Richard, erklärt, er könne sich einen Einsteig bei Telecom Italia vorstellen, wenn Vivendi-Chef Vincent Bollore dies wolle. Das halte er aber für unwahrscheinlich, räumte Richard ein. Der italienische Ministerpräsident sagte auf die Frage nach einem möglichen Orange-Einstieg bei Telecom Italia, alle ausländischen Investoren mit Finanzkraft und Ehrgeiz seien in Italien willkommen. Schließlich werde darüber aber der Markt entscheiden, fügte Renzi hinzu.