Im griechischen Grenzort Idomeni spitzt sich die Lage erneut zu. Mehrere Hundert Flüchtlinge und andere Migranten versuchten am Sonntagmittag, an verschiedenen Stellen die Grenze zu Mazedonien zu überqueren. Mazedonische Sicherheitsbeamte wehrten die Menschen mit Tränengas und Blendgranaten ab, wie die Athener Tageszeitung «Kathimerini» berichtete.
Ausgangspunkt für den erneuten Sturm auf die Grenze war demnach ein Flugblatt auf Arabisch, das bereits am Samstag verbreitet worden war. Darin wurden die rund 11 000 Bewohner des wilden Lagers für Sonntagmorgen zum «Marsch auf die mazedonische Grenze» aufgerufen.
Ein neues Flugblatt hat die Sicherheitskräfte in der nordgriechischen Grenzstadt Idomeni in Alarmbereitschaft versetzt. Die mehr als 11 000 Flüchtlinge und Migranten des Elendslagers werden darauf in arabischer Sprache aufgefordert, sich am Sonntagmorgen um neun Uhr zu versammeln, um über die Grenze nach Mazedonien zu marschieren, berichtete der griechische Radiosender Athina 984. Wer die Flugblätter verteilt und an Strommasten aufgehängt habe, sei bisher nicht bekannt.
Bereits Mitte März hatte ein ähnliches Flugblatt für einen Sturm auf den Grenzzaun gesorgt. Rund 2000 Flüchtlinge waren damals der Aufforderung gefolgt, einen reißenden Fluss zu überqueren. Drei Menschen waren dabei ertrunken. Wer es nach Mazedonien schaffte, wurde von den dortigen Sicherheitskräften umgehend zurückgeschickt.
Griechische Medien vermuten laut dpa, dass Aktivisten hinter diesen gefährlichen Aktionen stecken. Die freiwilligen Helfer stehen in Griechenland zunehmend in der Kritik, weil sie zum Teil eigene politische Ziele wie die Grenzöffnung verfolgen.