Politik

Bürgermeister London: USA sollen Europa keine Lehren erteilen

Lesezeit: 1 min
17.04.2016 02:52
Der Bürgermeister von London, Boris Johnson, nennt die Forderung der USA, Großbritannien solle in der EU bleiben, heuchlerisch. Schließlich wären die USA die letzten, die bereit wären, ihre Souveränität aufzugeben.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Nach dem IWF scheint auch Obama einen Verbleib Großbritanniens in der EU zu favorisieren. Am 23. Juni soll das Referendum über den Verbleib Großbritanniens in der EU stattfinden. Der Ausgang ist noch ungewiss. Umso stärker wiegt jede Stimme. Der Brexit Befürworter und Bürgermeister von London, Boris Johnson, schickt deshalb schon vor dem Besuch Obamas in der kommenden Woche eine Warnung nach Washington.

„Ich finde es einfach absolut absurd, dass wir von  den Amerikanern in Sachen Souveränität belehrt werden“, so Johnson in der BBC. Vor allem, da die Amerikaner selbst nicht einmal das internationale Seerecht unterzeichnen würden, geschweige denn Mitglied im Internationalen Strafgerichtshof würden.

Im Gegenteil, die „Amerikaner würden nicht einmal im Traum daran denken, ihre Souveränität abzugeben“. Wenn Obama in der kommenden Woche beim Besuch der Königin Elisabeth II und David Camerons tatsächlich einen Brexit befürworten würde, „wäre das blanke Heuchelei“, sagte Londons Bürgermeister weiter.

Johnsons deutlichen Worten ging eine Aussage aus dem Weißen Haus voran. Am Donnerstag hatte ein Beamter gesagt, dass Obama, wenn er gefragt würde, als Freund sagen würde, dass Großbritanniens wirtschaftlich besser dastehen würde, wenn das Land in der EU bliebe.

Ein möglicher Austritt Großbritanniens aus der EU stellt nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) eines der größten Risiken für die Weltwirtschaft dar. „Ein Brexit kann zu erheblichen regionalen und weltweiten Schäden führen, indem er traditionelle Handelsbeziehungen unterbricht“, sagte IWF-Chefökonom Maurice Obstfeld am Dienstag in Washington. Das weltweite Wirtschaftswachstum sei zu lange zu schwach gewesen. „Schwächeres Wachstum heißt weniger Raum für Fehler“, sagte der IWF-Chefökonom.

Der Ökonom Nouriel Roubini hatte zuletzt einen möglichen Austritt Großbritanniens aus der EU als Anfang vom Ende der Europäischen Union bezeichnet. Gefragt, ob ein Brexit Folgen für andere Länder und die gesamte EU haben würde, sagte Roubini: „Das hat es. Wenn die Briten sich dazu entscheiden, die  EU zu verlassen, werden viele Dinge geschehen. Es wird eine große Unsicherheit entstehen – nicht nur bezüglich Großbritanniens, sondern bezüglich der gesamten Europäischen Union.“

 

 


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Tiefpunkt der Brandenburger Politik: Ministerin entlassen - Minister tritt zurück
23.11.2024

Machtprobe im Streit um die Klinikreform: Regierungschef Dietmar Woidke entlässt in der Bundesratssitzung die grüne Gesundheitsministerin...

DWN
Politik
Politik Rocketman: Putin kündigt Serienproduktion neuer Mittelstreckenwaffe an
23.11.2024

Der Westen verurteilt den Einsatz der neuen russischen Mittelstreckenrakete gegen die Ukraine als neuerliche Eskalation - Moskau feiert...

DWN
Politik
Politik Rentenversicherung vor Engpässen: DRV fordert Maßnahmen zur Stabilisierung
23.11.2024

Die Deutsche Rentenversicherung warnt vor einer möglichen Finanzierungslücke bis 2027. Trotz stabiler Einnahmen erfordert die Rentenkasse...

DWN
Politik
Politik Streit ums liebe Geld: UN-Klimagipfel geht in die Verlängerung
22.11.2024

Milliarden für den Klimaschutz – doch wie weit sind die Staaten wirklich bereit zu gehen? Auf der UN-Klimakonferenz in Baku entbrannte...

DWN
Politik
Politik Netanjahu Haftbefehl: Deutschland und die rechtliche Zwickmühle
22.11.2024

Der Haftbefehl gegen Benjamin Netanjahu erschüttert die internationale Bühne. Deutschland sieht sich in einem schwierigen Spagat:...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bosch kürzt 5.550 Stellen - 3.800 davon in Deutschland
22.11.2024

Bosch steht vor massiven Einschnitten: Bis zu 5.550 Stellen sollen wegfallen, davon allein 3.800 in Deutschland. Die Krise in der...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis-Prognose 2025: Nach Kurskorrektur steigt der Goldpreis aktuell - wohin geht die Reise?
22.11.2024

Der Goldpreis steht derzeit im Fokus von Anlegern und Edelmetallexperten. Gerade in unsicheren Zeiten wollen viele Investoren Gold kaufen,...

DWN
Politik
Politik Iranisches Atomprogramm: Teheran will mehr Uran anreichern
22.11.2024

Droht der Iran dem Westen mit neuen Atomwaffen? Die IAEA warnt, Teheran wehrt sich – und eskaliert die Urananreicherung. Jetzt könnten...