Politik

CSU will E-Zigaretten und Shishas dem Tabakkonsum gleichstellen

Die CSU-Fraktion im bayerischen Landtag setzt sich dafür ein, dass E-Zigaretten, E-Shishas und Tabakerhitzer künftig denselben Regelungen unterliegen wie klassische Tabakprodukte. Ziel ist es, den Nichtraucherschutz auf alle nikotinhaltigen Verdampfungsgeräte auszuweiten und mögliche Lücken im Gesundheitsschutz zu schließen.
20.08.2025 07:12
Lesezeit: 2 min

Neue Regeln für E-Zigaretten und Shishas

Laut dem Vorschlag der CSU sollen öffentliche Gebäude, Schulen, Krankenhäuser, Sportstätten, Gaststätten und Flughäfen künftig auch für das Dampfen von E-Zigaretten und den Genuss von Shishas tabu sein. Bisher gelten diese Verbote nur für klassische Tabakprodukte und Cannabisprodukte, nicht aber für E-Zigaretten oder Tabakerhitzer.

CSU-Fraktionschef Klaus Holetschek betonte: „Gesundheitsschutz darf keine Lücken haben. E-Zigaretten und Tabakerhitzer sind kein harmloses Lifestyle-Produkt, sondern können Einstieg in die Nikotinabhängigkeit sein und gesundheitsschädliche Substanzen freisetzen – auch für Dritte.“

Unterstützung von den Grünen – Prävention im Fokus

Die Grünen im Landtag zeigten sich grundsätzlich unterstützend, bezeichneten die Initiative jedoch als überfällig. Andreas Hanna-Krahl, Sprecher für Gesundheit, erklärte: „Beim Schutz von Kindern und Jugendlichen darf es keine Grauzonen geben – auch nicht bei vermeintlich modernen Produkten wie Vapes.“

Neben gesetzlichen Regelungen müsse die Prävention gestärkt werden, um Jugendliche vor Abhängigkeit zu schützen.

E-Zigaretten: Funktionsweise und Risiken

E-Zigaretten, auch „Vapes“ genannt, erhitzen Flüssigkeiten, die Nikotin, Aromen und weitere chemische Bestandteile enthalten. Anders als beim Rauchen von Tabak entstehen keine Verbrennungsprodukte wie Teer, dennoch können gesundheitsschädliche Stoffe wie Formaldehyd, Acrolein oder Schwermetalle freigesetzt werden.

Gesundheitsrisiken im Überblick:

  • Nikotinabhängigkeit: E-Zigaretten liefern Nikotin, das süchtig macht und negative Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System haben kann.

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Studien zeigen, dass Dampfen den Blutdruck erhöhen und das Risiko für Herzprobleme steigern kann.

  • Atemwegserkrankungen: Regelmäßiges Dampfen kann Reizungen der Atemwege verursachen und Entzündungen fördern.

  • Langzeitrisiken unklar: Langfristige gesundheitliche Folgen sind noch nicht vollständig erforscht, doch Hinweise deuten auf mögliche Schäden an Lunge, Herz und Immunsystem hin.

  • Gefahr für Dritte: Auch Passivdampfen kann gesundheitliche Risiken bergen, insbesondere für Kinder, Schwangere und Menschen mit Vorerkrankungen.

Besonders für Jugendliche sind E-Zigaretten attraktiv, da sie oft süßliche Aromen enthalten und als modernes Lifestyle-Produkt vermarktet werden. Gesundheitsorganisationen warnen jedoch davor, dass regelmäßiger Konsum schnell zur Abhängigkeit führen kann.

Fazit

Die CSU-Initiative in Bayern könnte dazu führen, dass E-Zigaretten, E-Shishas und Tabakerhitzer künftig denselben gesetzlichen Beschränkungen unterliegen wie klassische Zigaretten. Ziel ist es, insbesondere Jugendliche besser vor Nikotinabhängigkeit zu schützen, den Nichtraucherschutz lückenlos zu gestalten und gesundheitliche Risiken einzudämmen. Die Diskussion zeigt, dass die Politik den Umgang mit modernen Rauch- und Dampfprodukten neu regeln will.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin 2026: Droht der nächste Crash oder ein neuer Reifegrad des Marktes?

Wie sich Bitcoin im Jahr 2026 verhalten wird, lässt sich nicht eindeutig voraussagen. Was sich jedoch belastbar analysieren lässt, sind...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Bargeld: Barzahlen wird bei Behörden zur Ausnahme - Bundesbank sieht Akzeptanzlücken
16.12.2025

Bargeld ist in Deutschland nach wie vor beliebt, doch in Ämtern und Behörden stößt man damit nicht immer auf offene Türen. Die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Finanzielle Unabhängigkeit für Führungskräfte: So sichern Sie echte Entscheidungsfreiheit
16.12.2025

Die meisten Führungskräfte träumen davon, unabhängig Entscheidungen treffen und nach eigenen Überzeugungen handeln zu können. In der...

DWN
Finanzen
Finanzen KGHM-Aktie aktuell: Warum der Kupfer-Boom jetzt zur globalen Gefahr wird
16.12.2025

Die Kupferpreise steigen schneller als jede Prognose und die KGHM-Aktie jagt von Rekordhoch zu Rekordhoch. Doch Analysten preisen nun...

DWN
Politik
Politik Deutsche Soldaten für Ukraine? Europäer bieten Schutztruppe an
16.12.2025

Eine Schutztruppe für die Ukraine? Bundeskanzler Merz und europäische Staatschefs haben einen Plan vorgestellt. Doch wie reagieren die...

DWN
Politik
Politik Bundestag Offline: Internet-Ausfall im Bundestag - kein russischer Cyberangriff
16.12.2025

Das Computernetzwerk des Deutschen Bundestags war flächendeckend ausgefallen. Da das Problem ungefähr zeitgleich mit dem Besuch des...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rückstand bei Bezahlung: Frauen verdienen weiterhin weniger als Männer
16.12.2025

Hartnäckig hält sich der Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern. Nur ein Teil der Lohnlücke ist erklärbar.

DWN
Finanzen
Finanzen Digitalwährung: EU-Finanzminister beschließen digitalen Euro
16.12.2025

Der „Digitale Euro“ soll ab 2029 Realität werden: Die Pläne für eine Digitalwährung in der Euro-Zone schreiten voran. Die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rentenkommission startet: Experten sollen Reform ohne feste Vorgaben prüfen
16.12.2025

Nach langem Hin und Her um das erste Rentenpaket nimmt ein neues Gremium seine Arbeit auf. Die Kommission aus Fachleuten soll Vorschläge...