Politik

USA: Trump will auch Wähler von den Demokraten gewinnen

Lesezeit: 1 min
08.05.2016 02:19
Donald Trump will sich nicht nur auf die Unterstützung der Republikaner verlassen: Er will auch jene Demokraten gewinnen, die gegen Hillary Clinton sind. Interessant: Er hofft vor allem auf den linken Flügel, weil dieser wie Trump die US-Freihandelspolitik ablehnt.
USA: Trump will auch Wähler von den Demokraten gewinnen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump sieht keine zwingende Notwendigkeit, auf seine innerparteilichen Gegner zuzugehen. Zwar hielte er es für "besser", wenn die US-Republikaner mehr Geschlossenheit zeigten, sagte Trump in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit dem Sender ABC. "Aber ich glaube nicht, dass sie im traditionellen Sinne geeinigt sein muss", sagte er über seine Partei.

Einen Mangel an Unterstützung in Teilen seiner eigenen Partei wolle er bei der Wahl im November dadurch wettmachen, dass er Wähler der gegnerischen Demokraten von sich überzeuge, kündigte der Immobilienmilliardär an. "Ich werde Millionen Menschen von den Demokraten holen", sagte er. "Ich bin ganz anders als vielleicht jeder, der bislang jemals für das Amt kandidiert hat."

Umwerben möchte Trump vor allem die Anhänger des linken Senators Bernie Sanders, der mit der Favoritin Hillary Clinton um die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten konkurriert. "Bernies Leute mögen meine Position in der Handelspolitik", sagte Trump. Er spielte damit auf seine skeptische Haltung zu Freihandelsabkommen an. Sanders macht ebenfalls gegen Freihandel mobil. Der Freihandel wird von den USA als Vorwand genützt, um die Interessen der Finanzindustrie global durchsetzen zu können. Dies ist unter anderem einer der Gründe, warum die US-Regierung in Europa Druck mit dem TTIP macht.

In den letzten Tagen hatte sich eine wachsende Zahl prominenter Republikaner gegen Trump ausgesprochen, der auf dem Parteitag im Juli offiziell als Spitzenkandidat nominiert werden soll. Zu Trumps innerparteilichen Gegnern zählen unter anderem die Ex-Präsidenten George W. Bush und George Bush sowie der Spitzenkandidat von 2012, Mitt Romney. Bush und Romney gelten jedoch als nicht besonders repräsentativ bei den Wählern: Bush war eng mit der Energie-Branche verflochten, Romney bekam massive Unterstützung von den Wall Street-Banken.

Der Unmut der Amerikaner mit Clinton rührt vor allem daher, dass Clinton für das Establishment in Washington steht. Die Banken, Geheimdienste und die Rüstungsindustrie stehen Trump skeptisch gegenüber, weil er bisher nicht nach ihren Regeln gespielt hat. In der Außenpolitik vertritt Trump einen gemäßigten Kurs, bei dem die USA auf hegemoniale Ansprüche verzichten sollten.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - das Angebot der Essenskuriere ist kaum noch überschaubar. Wer am Markt letztlich bestehen wird,...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...